Monat: September 2008

London – Die wichtigsten europäischen Börsen haben sich am Dienstag etwas von ihrem starken Kursrutsch am Vortag erholt und mit teils deutlichen Aufschlägen geschlossen. Im späten Handel hätten vor allem die Kursgewinne an der Wall Street für steigende Notierungen gesorgt, sagten Händler. In den USA hofften die Anleger nun darauf, dass sich der Gesetzgeber schnell auf neue Massnahmen zur Stützung des angeschlagenen Finanzsektors einigt.

New York – Die wichtigsten US-Börsen haben sich am Dienstag etwas von ihrem dramatischen Kurssturz am Vortag erholt. Am Nachmittag stiegen die Indizes mehr als zwei Prozent. Börsianern zufolge setzten die Anleger nach der Ablehnung des Rettungspakets für den angeschlagenen Bankensektor nun darauf, dass die Politiker in Washington einen neuen Plan präsentieren. Angeblich wird im Weissen Haus bereits an einem weiteren Gesetzentwurf gearbeitet.

Zürich – Die Ökonomen der Credit Suisse sehen angesichts der konjunkturellen Verlangsamung und der sinkenden Teuerungsrate Raum für Zinssatzsenkungen in der Schweiz. Fabian Heller vom Global Economics and Forex Research erwartet, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) den 3-Mte-Libor-Zielsatz in zwei Schritten um insgesamt 50 Basispunkte (BP) senken wird.

New York – Der weltgrösste Pharmakonzern Pfizer schränkt die teure Entwicklung neuer Medikamente in bisherigen Kernbereichen wie der Sparte Herzkrankheiten drastisch ein. Im Rahmen des Strategiewechsels steige Pfizer auch aus der Erforschung neuer Behandlungsmethoden bei Knochenkrankheiten und Übergewicht aus, hiess es in einem internen Strategiepapier des Konzerns, das am Dienstag bekannt wurde.

Brüssel – Die EU-Kommission hat nach dem Scheitern des 700 Milliarden Dollar schweren US-Rettungspakets für die Finanzbranche eine schnelle Lösung angemahnt. «Die USA müssen in dieser Situation Verantwortung übernehmen», sagte Kommissionssprecher Johannes Laitenberger am Dienstag in Brüssel. «Die Abstimmung war eine Enttäuschung».

Frankfurt am Main – Der Kurs des Euro ist am Dienstag wegen einer verstärkten Flucht in US-Staatsanleihen zum Dollar deutlich gefallen. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag mit 1,4172 US-Dollar gehandelt. Ein Dollar war 0,7051 Euro wert. Im Vormittagshandel hatte der Euro noch zeitweise über der Marke von 1,44 Dollar notiert.

Washington – Kurz vor Eröffnung der US-Börsen hat Präsident George W. Bush erklärt, das milliardenschwere Rettungspaket für die US-Finanzbranche sei noch nicht gescheitert. Gleichzeitig forderte der US-Präsident den Kongress zum Handeln auf. «Wir befinden uns an einem kritischen Punkt für unsere Wirtschaft», warnte Bush.

Chicago – In der Region Chicago hat sich die Stimmung der Einkaufsmanager im September nicht so stark eingetrübt wie von Experten erwartet. Der entsprechende Index sei saisonbereinigt von 57,9 Punkten im Vormonat auf 56,7 Zähler gesunken, teilte die regionale Einkaufsmanagervereinigung von Chicago am Dienstag mit.

Washington – Die Immobilienpreise in den 20 grössten Ballungsgebieten der USA sind im Juli abermals mit Rekordtempo gesunken. Der Case-Shiller-Hauspreisindex sei zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 16,3 Prozent auf 166,23 Punkte zurückgegangen, teilte das private Institut S&P/Case-Shiller am Dienstag in Washington mit.