Tag: 6. Oktober 2008

Washington – Der Chef der gescheiterten US-Investmentbank Lehman Brothers, Richard Fuld, hat falsche Marktgerüchte und ein zögerliches Handeln der Branchenaufsicht für den Zusammenbruch seines Hauses mitverantwortlich gemacht. Eine Reihe späterer Schritte etwa der US-Notenbank wären zu einem früheren Zeitpunkt für Lehman Brothers sehr hilfreich gewesen.

London – Die neue Zuspitzung der weltweiten Finanzkrise samt ihrer Bedrohung für die Konjunktur hat die europäischen Börsen am Montag wieder auf Talfahrt geschickt. Grosse Sorgen über eine bevorstehende übergreifende Rezession belasteten die Stimmung an den Märkten, nachdem sich die Finanzkrise auch in Europa weiter verschärft hat.

Zürich – Die internationalen Aktienbörsen haben einen schwarzen Wochenstart erlebt und sind phasenweise regelrecht abgestürzt. In diesem Umfeld geriet auch der Schweizer Aktienmarkt böse unter die Räder und verlor phasenweise über 7%. Nach den schwachen US-Vorgaben vom Freitag und den Problemen um die deutsche Hypo Real Estate sei mit einem sehr schwachen Start zu rechnen gewesen.

Zofingen – Heinrich Hoppmann, Leiter der Generika Division, verlässt die Siegfried Gruppe per Ende Oktober 2008. Er nehme ein neues Engagement ausserhalb der Firma Siegfried an und quittiere seinen Posten «in gegenseitigem Einvernehmen», wie das Pharmaunternehmen am Montag in einer Mitteilung schreibt.

Walldorf – Die SAP AG erwartet nach einer ersten Analyse der vorläufigen Umsatzzahlen im 3. Quartal 2008, dass die Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse zwischen 1,970 Mrd und 1,980 Mrd Euro liegen werden. Das entspricht einer Steigerung von 13% bis 14% gegenüber dem Vorjahresquartal. dies teilte der grösste europäische Softwarehersteller am Montag mit.

Paris – Alle 27 EU-Staaten wollen im eigenen Land Massnahmen ergreifen, um die Stabilität des jeweiligen Bankensystems zu gewährleisten. Sie folgten damit der Erklärung der vier grossen EU-Staaten vom Samstagabend. Jeder werde das notwendige tun, sei es durch Zufluss von Liquidität aus den Zentralbanken, durch gezielte Massnahmen für bestimmte Banken oder durch stärkeren Einlagenschutz.

Frankfurt am Main – Der Kurs des Euro ist am Montag angesichts der sich verschärfenden Kreditkrise in Europa auf den tiefsten Stand seit 13 Monaten gefallen. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Abend mit 1,3486 US-Dollar gehandelt. Die EZB hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,3634 Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete 0,7335 Euro.

Barcelona – Wenn die globalen Umweltprobleme zu einem Ende kommen sollen, brauchen international agierende Unternehmen unbedingt Unternehmensleiter, die auch in Umweltfragen bewandert sind. Zu diesem Schluss kommt Valli Moosa, Präsident der Internationalen Naturschutzorganisation IUCN beim World Conservation Congress, der derzeit in Barcelona stattfindet.

Zürich – Einmal mehr versucht der VCS in seiner bekannten Manier, ein sinnvolles Bauprojekt zu verhindern, und setzt dabei die Existenz eines Familienbetriebs mit über 140 Angestellten aufs Spiel. Er verwehrt dem Gartencenter Meier in Tann-Dürnten den notwendigen Umzug aus dem Dorfkern.

München – Die internationale Immobilienbranche rechnet nicht mit einem schnellen Ende der gegenwärtigen Krise. Die nächsten zwölf Monate dürften nochmals sehr schmerzhaft werden, sagte der Mitbegründer des US-Immobilien-Investmentberaters Townsend, Kevin Lynch, am Montag auf der Fachmesse Expo Real in München.