Wachstum in der Industrie und im Bau schwächt sich ab
Bern – In der Schweizer Industrie und Bauwirtschaft häufen sich die Anzeichen, dass sich das zuletzt starke Wachstum abschwächen dürfte. Dies zeigen auch die jüngsten Daten aus der Produktions-, Auftrags- und Umsatzstatistik zum sekundären Sektor des Bundesamts für Statistik (BFS).
Wie das BFS am Donnerstag schreibt, nahm die Gesamtproduktion von Industrie und Baugewerbe im dritten Quartal verglichen mit dem Vorjahresquartal noch um bescheidene 1,1 Prozent zu. Im Gegensatz dazu weitete sich die Produktion im zweiten Quartal mit 7,6 Prozent noch klar stärker aus und im Startquartal 2018 resultierte gar ein Plus von 8,1 Prozent.
Das sich allgemein abschwächende Wirtschaftsumfeld zeigt sich auch in der Umsatzentwicklung der Industrie- und Bauunternehmen. Laut BFS wuchsen die Umsätze im dritten Quartal um 3,3 Prozent nach einem Plus von 8,3 Prozent im Sommerquartal.
Schwacher September
In der Industrie hat sich das Wachstum im dritten Quartal Monat für Monat abgeschwächt: Im Juli wuchs die Produktion noch um 3,3 Prozent, im August nahm sie um 1,7 Prozent zu und im September verzeichnete man einen Rückgang von 0,4 Prozent. Auf das gesamte Quartal hin betrachtet, ergab sich eine Zunahme von 1,4 Prozent.
Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich bei den Umsätzen der Industrie. Dies legten im Juli mit 5,7 Prozent kräftiger zu als in den Monaten August (+4,4%) und September (+2,2%). Total wuchsen sie im Berichtsquartal um 3,9 Prozent.
Hoch- und Tiefbau unter Druck
Im Baugewerbe sank die Produktion im dritten Quartal (-0,3%). Dafür verantwortlich war der Produktionsrückgang im Hochbau von 1,9 Prozent und auch das Minus von 0,6 Prozent im Tiefbau. Besser lief es beim sonstigen Baugewerbe, wo die Produktion um 0,8 Prozent gestiegen ist.
Die Umsätze im Bau nahmen indessen noch leicht um 0,2 Prozent zu, wobei auch hier Hoch- und Tiefbau sinkende Zahlen verzeichneten und das sonstige Baugewerbe wuchs.
Abschwächung mit Ansage
Die Abschwächung in der Industrie und im Bau kommt nicht ganz überraschend. Bereits am Dienstag hatte der Verband für die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie Swissmem für die MEM-Industrie einen Auftragsrückgang gemeldet. Laut Swissmem sind die Aufträge ihrer Mitglieder im dritten Quartal um 6,0 Prozent gesunken. Immerhin legten die Umsätze der MEM-Unternehmen noch um 8,5 Prozent zu.
Und am (gestrigen) Mittwoch deutete der vierteljährlich von der Credit Suisse zusammen mit dem Schweizerischen Baumeisterverband erstellte Schweizer Bauindex darauf hin, dass sich für die Bauwirtschaft im Jahr 2018 ein Umsatzrückgang abzeichnet. Der Umsatz im Bauhauptgewerbe dürfte um 4 Prozent sinken, teilte die CS mit. (awp/mc/pg)