US-Schluss: Dow Jones gibt 0,8% auf 25’081 Punkte nach
New York – Positive Nachrichten aus London zum geplanten Brexit-Abkommen haben den Pessimismus der am New Yorker Aktienmarkt tätigen Anleger am Mittwoch kaum schwinden lassen. Nachdem am Abend europäischer Zeit das britische Kabinett den Entwurf für das Brexit-Abkommen mit der EU gebilligt hatte, dämmte der Dow Jones Industrial seine Verluste ausgehend vom Tagestief bei 24 936 Punkten zwar etwas ein, es blieb aber zum Handelsschluss ein Minus von 0,81 Prozent auf 25’080,50 Punkten. Damit verbuchte der US-Leitindex den vierten Handelstag in Folge Verluste.
Anhaltende Handelskonflikte gepaart mit der Sorge, das weltweite Wirtschaftswachstum könnte den Zenit erreicht haben, setzten den Aktienmarkt weiter unter Druck. Weitere hohe Kursverluste von Apple bereiteten den Anlegern zusätzlich Kopfschmerzen. Bereits zu Wochenbeginn hatten Sorgen um eine schwache Nachfrage nach iPhones Technologiewerte auf Talfahrt geschickt.
Der technologielastige Nasdaq 100 sank am Mittwoch um 0,89 Prozent auf 6769,87 Punkte. Für den marktbreiten Index S&P 500 ging es um 0,76 Prozent auf 2701,58 Zähler abwärts.
Die Papiere von Apple schlossen 2,82 Prozent tiefer. Schlechter im Dow waren nur noch die Anteile des Versicherers The Travelers mit minus 2,97 Prozent. Aber auch Bankenwerte standen unter Druck. So verloren Goldman Sachs 1,25 Prozent. JPMorgan fielen sogar um 2,06 Prozent. Die Aktien der Ölkonzerne ExxonMobil und Chevron profitierten nur teilweise von der Stabilisierung der Ölpreise nach deren heftiger Talfahrt der vergangenen Tage. ExxonMobil verloren 0,78 Prozent, während Chevron um 0,32 Prozent vorrückten.
Auf der Konjunkturseite gab es Teuerungsdaten. Die Inflation hatte im Oktober in den USA wieder etwas angezogen. Daten des US-Arbeitsministeriums vom Mittwoch zufolge hatten die Verbraucherpreise 2,5 Prozent über dem Stand des entsprechenden Vorjahresmonats gelegen. Analysten hatten dies im Schnitt erwartet. Für die Notenbank Fed gebe es keinen Grund, den Pfad gradueller Leitzinserhöhungen zu verlassen, lautete das Fazit der Ökonomen der Helaba.
Die Anteilscheine von Canopy Growth sackten um 10,86 Prozent ab. Die Cannabisfirma hatte im abgelaufenen Quartal ihren Verlust ausgeweitet und war beim Umsatzwachstum hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
Für die Aktien des Einzelhändlers Macy’s ging es um 7,18 Prozent nach unten. Die Umsatzzahlen für das dritte Quartal waren besser als erwartet gewesen, der Erlösausblick aber nicht. Dieser sei farblos, monierten die Analysten von Goldman Sachs.
Kellogg büssten 1,51 Prozent ein, nachdem JPMorgan die Anteile von «Overweight» auf «Neutral» abgestuft, von der «Focus List» gestrichen und das Kursziel von 73 auf 66 US-Dollar gesenkt hatte. Die jüngste Investorenveranstaltung des Frühstücksflocken-Produzenten habe zwar nicht enttäuscht, aber sie habe bei ihm auch nicht für mehr Zuversicht gesorgt, was eine raschere Wende zum Positiven angehe, schrieb Analyst Ken Goldman in einer aktuellen Studie.
Am US-Rentenmarkt stiegen richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen um 5/32 Punkte auf 100 1/32 Punkte. Sie rentierten mit 3,12 Prozent. Der Euro kostete im New Yorker Handel zuletzt 1,1314 US-Dollar und damit in etwa soviel wie im europäischen Nachmittagsgeschäft. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1296 (Dienstag: 1,1261) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8853 (0,8880) Euro gekostet. Das britische Pfund zeigte sich zum Euro und zum Dollar zuletzt kaum verändert, war aber den ganzen Tag über grossen Schwankungen ausgesetzt. (awp/mc/pg)