HBL Asset Management – Cassiopea-CFO: «Der Vertrieb wird unseren Wert verdoppeln»
Lenzburg – Nach positiven Ergebnissen von zwei Medikamentenstudien macht sich das Biotech-Unternehmen Cassiopea an den Aufbau einer Vertriebsstruktur. Es winke eine Verdoppelung der Margen, sagt Finanzchef Chris Tanner im Interview.
Die Biotech-Firma Cassiopea wurde 2015 vom italienischen Mutterhaus Cosmo Pharmaceuticals mit dem Ziel abgespalten, neuartige Präparate zur Behandlung von Akne und Haarausfall auf den Markt zu bringen.
Mit einer Marktkapitalisierung von derzeit rund 502 Millionen Franken befindet sich das Mailänder Unternehmen mit Kotierung an der Schweizer Börse im Anlageuniversums des Tracker-Zertifikats für Small- und Midcaps des HBL Asset Managements. Im Moment fällt die Aktie zwar noch durch das Selektionsraster hindurch, weil die Firma noch keine Gewinne erzielt und die Liquidität des Titels zu gering ist. Doch das könnte sich bald ändern.
Jedenfalls liessen die positiven Studienresultate, die Cassiopea im vergangenen Juli veröffentlicht hatte, die Börsengemeinde aufhorchen. «Die eine Studie zeigte, dass wir mittlere bis schwere Akne mit unserem Präparat erfolgreich behandeln können», sagt Cassiopea-Finanzchef Chris Tanner im Chef-Talk des HBL-WebTV.
Ein «verstecktes Juwel»
Zudem habe man die Wirksamkeit eines zweiten Präparats für die Behandlung von Haarausfall (Alopezie) nachweisen können. «Das Präparat für die Behandlung von Alopezie ist quasi ein verstecktes Juwel: für Alopezie gibt es im Moment kein neues Mittel, welches zugelassen ist», sagt Tanner.
Die beiden Studienresultate haben die Phantasie der Anleger angeregt und der Kurs der Cassiopea-Aktie hat sich nach der Ankündigung der Studienresultate verdoppelt. Das Unternehmen profitiere auch vom Erfolg des einstigen Mutterhauses Cosmo Pharmaceuticals, das an Cassiopea mit 45 Prozent beteiligt ist.
Cosmo war 2007 für ein wenig mehr als 20 Franken an die Börse gekommen. Mit einem Kurs von 123 Franken ist das Unternehmen heute mehr als sechs Mal so viel Wert. «Somit besteht ein gewisses Basisvertrauen der Investoren und es war einfacher, als Quasi-Tochter von Cosmo an den Markt zu kommen, als wenn wir unabhängig gewesen wären», sagt Tanner.
Die grösste Herausforderung für Cassiopea sei nun, eine eigene Vertriebsorganisation aufzubauen. Damit wolle man in der ersten Jahreshälfte 2019 beginnen. Parallel zum Prozess der Markzulassung für das Akne-Präparat, der Anfang nächsten Jahres mit der Einreichung des Zulassungsgesuchs in den USA gestartet werden soll.
«Rein von der finanziellen Seite hat eine Firma mit einer erfolgreichen Verteilorganisation doppelt so viel Wert wie eine Firma, die keine hat», sagt Tanner. Es winke in diesem Fall nämlich auch eine Verdoppelung der Gewinnmargen.
Wieso die Digitalisierung im Moment keinen grossen Einfluss auf das Geschäft von Cassiopea hat, und wieso man mit dem Anti-Androgen Winlevi für die Behandlung von Akne eine Marktnische schliessen kann, erfahren Sie im vollständigen Videointerview mit Chris Tanner. (HBL Asset Management/mc/ps)
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