Auf Pirsch im Märchenwald
St. Gallen – Vom 27. Oktober 2018 bis 17. Februar 2019 ist im Naturmuseum St.Gallen die Sonderausstellung «Grimms Tierleben – Tiere in Märchen und Forschung», eine Produktion des Naturmuseums Winterthur, zu entdecken. Ausgerüstet mit einem Zauberstab streifen Besucherinnen und Besucher durch den Märchenwald und kommen dem Mythos der Märchentiere auf die Spur. Bereichert wird die Sonderausstellung durch Märchen-Hörstationen, ein Forschercamp und Wildtieraufnahmen des St.Galler Naturfotografen Hans Oettli.
Die Tiere in den Märchen der Gebrüder Grimm haben es nicht leicht: sie gelten als bösartig, dumm, schwatzhaft oder hinterlistig. Doch was hat der böse Wolf oder die gutgläubige Maus mit der Realität zu tun? Meist relativ wenig, wie das im Märchenwald versteckte Forschungscamp mit den neusten Ergebnissen zu Wölfen, Raben, Mäusen und Füchsen zeigt. Die neue Sonderausstellung «Grimms Tierleben – Tiere in Märchen und Forschung» präsentiert einerseits Märchenfantasien und andererseits wissenschaftliche Erkenntnisse, die sich zu einem vielschichtigen Tierbild vereinen.
Zwischen Märchen und Wissenschaft
Das Herzstück der Ausstellung ist ein zauberhafter Märchenwald mit 10 Tieren aus den Märchen der Gebrüder Jacob und Wilhelm Grimm. Wer sie durch Berührung mit dem Zauberstab zum Sprechen bringt, erfährt von Hase, Igel, Wolf, Fuchs, Rabe, Waldkauz, Rothirsch, Maus, Bär und Spatz mehr zu ihrer Rolle und ihren Eigenschaften im Märchen. Wie die Realität dieser Wildtiere aussieht, lässt sich in begleitenden Kurztexten zur Biologie und im integrierten Forschercamp erfahren. Dort stellen vier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Filmbeiträgen ihre Arbeit vor. Sie erklären unter anderem wie der Bär in freier Wildbahn aufgespürt wird, womit sich Fuchs und Dachs in eine Fotofalle locken lassen und warum sich Raben besonders intelligent verhalten.
Von wilden Tieren und magischen Spiegeln
Faszinierender Blickfang der neuen Sonderausstellung sind auch die eindrücklichen Tieraufnahmen des St.Galler Fotografen Hans Oettli. Sie präsentieren Fuchs, Rabe und viele andere einheimische Wildtiere in ihrem natürlichen Lebensraum direkt vor unserer Haustüre. Besonders mutige Besucherinnen und Besucher trauen sich hinter die Türe des windschiefen Hexenhäuschens, welches vom Naturmuseum St.Gallen zusätzlich konstruiert wurde. Im Innern stehen Verkleidungen und Handpuppen für alle bereit, die sich gerne selbst in eine Märchenfigur verwandeln. Aber auch ausserhalb des Hexenhauses geschieht Magisches: ein Blick in die bereitstehenden Zauberspiegel offenbart die richtigen Antworten zum Märchenparcours.
Märchen und Tiere in allen Facetten
Wer sich gerne Märchen erzählen lässt, kann passend zur Jahreszeit in zwei gemütlichen Höhlen verweilen und mittels Kopfhörer bekannte und weniger bekannte Tiermärchen der Gebrüder Grimm lauschen. Ein besonderer Höhepunkt für Familien sind die vier Märchensonntage, an denen unterschiedliche Aufführungen des Figurentheaters Winterthur sowie eine szenische Lesung des Ensembles «MärchenReich» zu sehen sind. Ausserdem wird an drei Samstagen das zweistündige Angebot «Museumsabenteuer» durchgeführt, wo Familien die Sonderausstellung unter einem besonderen Blickwinkel entdecken und passend zum Thema gemeinsam basteln. Erwachsenen bietet sich mit zahlreichen Vorträgen zur Tierforschung, besonderen Sonntagsführungen und einer Aufführung des St.Galler Ensembles «Theater am Tisch» ebenfalls ein reichhaltiges Rahmenprogramm. (Naturmuseum St.Gallen/mc/ps)
Weitere Informationen:
Vernissage: Fr 26. Oktober 2018, 19 Uhr
Einführung zur Ausstellung mit Prof. Dr. Hans-Konrad Schmutz, ehemaliger Direktor des Naturmuseums Winterthur, Stiftungsrat der Stiftung Naturmuseum St.Gallen und Ausstellungsautor. Grussworte von lic. phil. Daniela Zingg, Direktorin des Naturmuseums Winterthur.