US-Schluss: Dow Jones 0,2% im Plus bei 26’828 Punkte

US-Schluss: Dow Jones 0,2% im Plus bei 26’828 Punkte

New York – Die Rekordrally beim Dow Jones Industrial ist am Mittwoch in die nächste Runde gegangen. Der Leitindex stieg in der ersten Handelsstunde bis auf den Höchstwert von knapp 26 952 Punkten, er hatte zu diesem Zeitpunkt mit 27’000 Punkten schon die dritte Tausendermarke in diesem Jahr vor Augen. Im späten Handel verliess ihn dann aber der Schwung, sodass er mit 26’828,39 Punkten nur ein moderates Plus von 0,20 Prozent über die Ziellinie brachte. Er verbuchte damit dennoch seinen fünften Gewinntag in Folge.

Ein hohes Vertrauen in die US-Konjunktur stimmte Anleger insgesamt weiter risikofreudig. Anlass dazu gab, dass im September in der Privatwirtschaft deutlich mehr Jobs geschaffen worden waren als erwartet und sich die Stimmung der US-Dienstleister im September von ihrem hohen Niveau ausgehend nochmals verbessert hatte. Als Kursstütze hinzu kamen Entspannungssignale bei der Italien-Schuldenfrage, die zuvor in Europa schon die Börsen gestützt hatten.

Andere wichtige US-Indizes folgten dem Dow zögerlicher nach oben. Der marktbreite S&P 500 legte nur um 0,07 Prozent auf 2925,51 Punkte zu. Der Index der Technologiewerte Nasdaq 100 schloss 0,12 Prozent höher bei 7637,43 Zählern. Erneute Rekorde verfehlten beide um Haaresbreite.

Die grössten Gewinner im Dow waren dieselben wie am Vortag: Industriewerte wie Boeing und Caterpillar profitierten von den guten Konjunkturaussichten mit einem Anstieg von bis zu 2,2 Prozent. Wie der Dienstleister ADP bekanntgab, waren im September in der US-Privatwirtschaft 230 000 neue Jobs entstanden – ein gutes Omen für den offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag. Statt eines erwarteten Rückgangs war ausserdem der ISM-Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe auf 61,6 Zähler gestiegen.

Auch die Aktien von Intel setzten ihre Rally mit einem Gewinn von 1,4 Prozent fort. Der Modus «Raus aus AMD und rein in Intel» hielt damit auch den zweiten Tag an, wie 2-prozentige Kursverluste bei dem Konkurrenten zeigten. Ausserdem gab es neue optimistische Stimmen zum Chipsektor insgesamt. Bei europäischen Branchenkollegen rechnet JPMorgan-Analyst Sandeep Deshpande mit einer möglichen Umkehr nach zuletzt eher schwacher Kursentwicklung.

Bankentitel profitierten Börsianern zufolge davon, dass die als sichere Häfen geltenden Staatsanleihen der USA am Mittwoch im Zuge der soliden Wirtschaftsperspektiven bei Anlegern an Attraktivität verloren, was gegenläufig die Renditen nach oben trieb und so dem Geschäft der Finanzinstitute mit festverzinsten Wertpapieren zu Gute kommt. Im Dow verbuchten JPMorgan und Goldman Sachs ein Plus von jeweils annähernd 1 Prozent.

Als Gegengewicht zu den Industrie- und Finanztiteln versammelten sich diverse konsumabhängige Werte ganz hinten im Dow. Anleger des Handelskonzerns Walmart , des Haushaltswarenherstellers Procter & Gamble und des Getränkeriesen Coca-Cola mussten einen Tagesverlust zwischen 1,1 und 1,6 Prozent einstecken.

Im Nebenwertebereich konnten sich die Anleger von JC Penney nach dem jüngst Fall auf ein historisches Tief über ein Kursplus von fast 4 Prozent freuen, wenngleich sich die Aktie dabei sehr schwankend zeigte. Der Kaufhauskonzern hatte in Person von Jill Soltau eine neue Konzernchefin gefunden und so bei den Anleger für einen Hoffnungsschimmer gesorgt.

Titel des Aluminiumkonzerns Alcoa zogen dank eines drohenden Engpasses bei dem wichtigen Industriemetall um 3,2 Prozent an. Konkurrent Norsk Hydro plant einen vorübergehenden Produktionsstopp in seiner Raffinerie in Brasilien, die als sehr bedeutend für die weltweite Aluminiumherstellung gilt.

Der Euro neigte im Tagesverlauf unter dem Druck des gefragten US-Dollars mit zuletzt gezahlten 1,1513 Dollar anhaltend zur Schwäche. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor noch auf 1,1548 (Dienstag: 1,1543) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8660 (0,8663) Euro.

Die eher als sichere Häfen gefragten US-Anleihen begaben sich im Sog der Risikofreude der Anleger auf Talfahrt: Richtungweisende zehnjährige Anleihen verloren 26/32 Punkte auf 97 19/32 Punkte. Mit 3,16 Prozent rentierten sie so hoch wie seit sieben Jahren nicht mehr. (awp/mc/pg)

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