Schweizer Konjunkturverlauf wird erneut schlechter beurteilt

Schweizer Konjunkturverlauf wird erneut schlechter beurteilt
(Bild: Fotolia / Eisenhans)

Zürich – Die Stimmung der Ökonomen und Analysten mit Blick auf den Schweizer Konjunkturverlauf in den kommenden sechs Monaten hat sich im Monat August weiter verschlechtert. Nachdem der CS-CFA-Indikator, der die Erwartungen der Experten misst, bereits im Juli mit -4 Punkte in negatives Terrain abgeglitten war, fiel er im August um weitere 10,3 Stellen auf einen Stand von -14,3 Punkten zurück, wie aus einer Mitteilung vom Mittwoch hervorgeht. Dies ist der niedrigste Wert seit April 2015.

Die befragten Finanzanalysten schätzten zwar den Ausblick zum Wirtschaftswachstum vorsichtiger ein, doch würden nach wie vor zwei von drei Befragten auf kurze Sicht von einem unveränderten Wachstum ausgehen, heisst es weiter. Auch die Einschätzung zur aktuellen Situation sei im August zwar weniger optimistisch ausgefallen als noch im Juli, sie bewege sich aber immer noch auf erhöhtem Niveau.

Weiterhin niedrige Kurzfristzinsen erwartet
Mit Blick auf die Zinsentwicklung rechnet eine Mehrheit der Befragten sowohl in der Schweiz (91% der Befragten) als auch in der Eurozone (76%) mit weiterhin niedrigen Kurzfristzinsen in den kommenden sechs Monaten. Hingegen gehen 95 Prozent davon aus, dass in den USA mit höheren kurzfristigen Zinsen zu rechnen ist. Betreffend der langfristigen Zinsen erwartet die Mehrheit weltweit einen Anstieg. Und in Sachen Inflation in der Schweiz sieht jeder zweite Umfrageteilnehmer einen Anstieg in den nächsten Monaten.

Schweizer Aktien werden mehrheitlich als «fair» bewertet
Zur Frage, wie sich die Aktienmärkte entwickeln, legten die Befragten Zurückhaltung an den Tag. Relativ wenige erwarten einen Anstieg der Aktienindizes in der Schweiz, in der Eurozone und in den USA: 45 Prozent glauben an einen Anstieg des SMI in den nächsten sechs Monaten, während 50 Prozent dies beim Eurostoxx50 erwarten. Auch beim S&P 500 rechnet jeder zweite Befragte mit einer Aufwärtsbewegung. Die Schweizer Aktien sehen die meisten Befragten (57%) als fair bewertet und nur 29 Prozent und 10 Prozent als überbewertet beziehungsweise deutlich überbewertet.

Während wieder mehr Umfrageteilnehmer einen schwächeren Franken gegenüber dem Euro erwarten (43% im August gegenüber 36% im Juli), rechnet immer noch jeder dritte Teilnehmer mit einer Aufwertung des Franken gegenüber der Gemeinschaftswährung. Etwas anders sieht es beim US-Dollar aus: Hier erwartet die Hälfte der befragten Analysten einen stabilen USD/CHF-Wechselkurs.

Die aktuelle Umfrage wurde zwischen dem 13. und 23. August 2018 durchgeführt. (awp/mc/pg)

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