IEA: Opec kann Förderausfälle nur mit Mühe ausgleichen
Paris – Nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) kann die Organisation erdölexportiernder Länder (Opec) nur mit Mühe Lieferausfälle in den Mitgliedsstaaten Venezuela und Iran ausgleichen. Länder der Opec müssen möglicherweise an ihre maximale Fördermenge herangehen, um die Defizite auszugleichen, hiess es in dem am Donnerstag in Paris veröffentlichten Monatsbericht des Interessenverbands. In der IEA sind führende Industriestaaten zusammengeschlossen.
Vor allem Saudi-Arabien wird nach Einschätzung der IEA-Experten besondere Anstrengungen unternehmen müssen, um die Förderausfälle auszugleichen, hiess es weiter. Das führende Opec-Land werde demnach so stark wie noch nie zuvor an die Kapazitätsgrenze herangehen müssen.
Das Opec-Land Venezuela leidet unter einem massiven Rückgang der Ölexporte. Schuld ist die schwere Wirtschaftskrise in dem südamerikanischen Land. Ausserdem bedrohen neue Sanktionen der USA gegen den Iran die Öllieferungen aus dem Golfstaat.
Situation dürfte andauern
Die IEA-Experten sehen das Fördern der Opec-Staaten am Limit kritisch. Dies stütze die Ölpreise, hiess es im Monatsbericht. Es sei ausserdem wahrscheinlich, dass diese Situation noch weiter andauern werde.
Zuletzt hatten Lieferausfälle in Venezuela und die US-Sanktionen gegen den Iran die Ölpreise mehrfach nach oben getrieben. Im Juni hatte die Opec gemeinsam mit anderen führenden Ölstaaten wie Russland vor diesem Hintergrund eine Ausweitung der Fördermenge beschlossen, um die Ausfälle auszugleichen. (awp/mc/ps)