Ölpreise legen zu – Brent steigt in Richtung 80 Dollar
New York / London – Die Ölpreise sind am Dienstag gestiegen. Besonders deutlich ging es mit dem Brent-Preis nach oben. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September kostete gegen Mittag 79,09 US-Dollar und damit 1,02 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im August stieg um 33 Cent auf 74,18 Dollar.
Rohstoffexperten der Commerzbank erklärten den Preisanstieg mit einem Streik in der norwegischen Ölindustrie, nachdem zuvor Lohnverhandlungen gescheitert waren. Betroffen sei zwar nur ein Ölfeld mit einer Tagesproduktion von 63 000 Barrel. In einem allgemein angespannten Marktumfeld können aber auch vergleichsweise kleine Mengen Auswirkungen auf die Preisbildung am Ölmarkt haben, hiess es in der Einschätzung der Commerzbank.
Allgemein werden die Ölpreise durch Lieferausfälle in Libyen und in Kanada gestützt. Ausserdem zeigen die Sanktionen der USA gegen das Opec-Land Iran nach wie vor Wirkung. Dies überschatte die jüngst beschlossene Ausweitung der Fördermenge der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und anderer wichtiger Förderstaaten, darunter Russland, hiess es von Marktbeobachtern.
Unterdessen hat ein Opec-Vertreter jüngsten Vorwürfen des US-Präsidenten Donald Trump gegen das Kartell widersprochen. Die Opec unternehme gemeinsam mit verbündeten Staaten alles, was in ihrer Macht stehe, um eine Angebotsverknappung und damit weiter steigende Ölpreise auf dem Weltmarkt zu vermeiden, sagte der Energieminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Suhail Al Mazroui. Zuvor hatte Trump die Opec aufgefordert, mehr gegen die steigenden Ölpreise zu tun. (awp/mc/ps)