Devisen: Euro profitiert von deutschen Konjunkturdaten
Frankfurt am Main – Der Kurs des Euro ist am Donnerstag nach robusten Daten aus der deutschen Industrie gestiegen. Die Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag bei 1,1701 US-Dollar gehandelt und damit etwa einen halben Cent höher als am Morgen.
Zum Franken kletterte der Euro bereits im Verlauf des Vormittags über 1,16 Franken – zuletzt notierte er bei 1,1610. Der amerikanische Dollar gab auch zum Schweizer Franken Terrain her. So kostete ein Dollar am Nachmittag noch 0,9923 Franken, am Donnerstagmorgen waren es noch 0,9937 gewesen.
Zunächst sorgten Konjunkturdaten aus Deutschland für Auftrieb beim Euro. In der grössten Volkswirtschaft der Eurozone hatten die Industriebetriebe im Mai erstmals in diesem Jahr mehr Aufträge erhalten als im Vormonat. Der Chefvolkswirt der ING-Diba-Bank, Carsten Brzeski, sprach von einem Lebenszeichen für den deutschen Aufschwung. Ähnlich positiv äusserte sich Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank: «Vorausgesetzt der Handelsstreit eskaliert nicht weiter, wird das deutsche Wachstum im zweiten Halbjahr wieder etwas an Schwung gewinnen.»
Einen zweiten Schub nach oben gab es am Nachmittag. Diesmal waren es enttäuschende Daten vom US-Arbeitsmarkt, die den Dollar belastet haben. Im Gegenzug konnte die Gemeinschaftswährung weiter zulegen. Im Juni war die Zahl der Beschäftigten im Privatsektor der US-Wirtschaft nicht so stark wie erwartet gestiegen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88310 (0,88108) britische Pfund, 129,53 (128,64) japanische Yen und 1,1613 (1,1557) Schweizer Franken fest. Der Preis für die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1255,50 (1255,65) Dollar festgelegt. (awp/mc/pg)