GRIMALDI & PARTNERS – Aktienmärkte: Ausblick für das zweite Halbjahr 2018

GRIMALDI & PARTNERS – Aktienmärkte: Ausblick für das zweite Halbjahr 2018
Silvano Grimaldi, CEO Grimaldi & Partners. (Foto: zvg)

Zürich – Die Börsen sind nach der Februarkorrektur noch nicht richtig in Schwung gekommen. Was werden die kommenden Monate bringen? Welche Faktoren können den Börsen wieder zum Aufschwung verhelfen und welche Verlustrisiken sind zu beachten? Silvano Grimaldi, CEO der unabhängigen und neutralen Schweizer Vermögensverwaltung GRIMALDI & PARTNERS AG, gibt Ihnen eine Roadmap bis Jahresende.

„Sell in May and go away? “
Die Aktienmärkte hatten nach einem „idyllischen“ 2017 mit sehr tiefer Volatilität im neuen Jahr mit einigen „verletzenden“ Faktoren zu tun, die mehr Schwankungsanfälligkeit an den Börsen bewirkt haben:

  • Zins- und Inflationsängste sorgten für den Mini-Crash von Anfang Februar.
  • Verunsicherung verursachten auch geopolitische Turbulenzen, allen voran der dialektische USA-Nordkorea-Konflikt und die italienische Regierungsbildungskrise.
  • Zuletzt hat der mögliche Handelskrieg zwischen den USA und ihren Haupthandelspartnern Kanada, Europa und China für Belastung an den Börsen gesorgt.
  • Rückläufige Konjunkturindikatoren in Europa haben die Anleger zusätzlich pessimistischer gestimmt.

Konsolidierung über die Sommermonate
Wird dieses Jahr die altbewährte Börsenregel „Sell im May and go away“ Gültigkeit haben? Einiges spricht dafür, denn verschiedene Faktoren lassen vermuten, dass sich bis Ende Sommer im besten Falle ein Seitwärtstrend etabliert oder allenfalls eine kleinere Korrektur bzw. eine Fortsetzung der seit der Februarkorrektur andauernden Konsolidierung stattfinden wird:

  • Zuerst brauchen die Börsen erfahrungsgemäss einige Monate, um eine Korrektur, wie die vom vergangenen Februar, zu verdauen. Zwar haben sich mittlerweile einige Unsicherheitsfaktoren entschärft, allerdings hält der eskalierende Handelskrieg momentan die Börsen immer noch in Schach.
  • Auch die ungünstige saisonale Phase bringt eher Gegenwind, denn die Sommermonate tendieren normalerweise zur Schwäche.
  • Schliesslich dürften die starken IT-Aktien, die dieses Jahr sehr gut gelaufen sind, im intakten Aufwärtstrend mal eine Verschnaufpause hinlegen.

Ab Herbst ein neuer Aktienmarktaufschwung
Einige Sorgen dürften sich legen, allen voran die Angst um einen eskalierenden Handelskrieg. Denn die Handelszölle sind nach den Erfahrungen der Vergangenheit ein Nullsummenspiel und tragen dazu bei, die internationalen Beziehungen zu vergiften. Darum ist wohl zu erwarten, dass sich die Handelskonflikte in den kommenden Sommermonaten entschärfen werden.

Betreffend Zinssorgen: Bevor die kritische Grenze von über 4% bei den zehnjährigen US-Anleihenrenditen übertroffen wird, dauert es noch weit ins 2019 oder 2020. Abgesehen davon, massgebend ist, dass die Risikoprämie, die Renditedifferenz zwischen Aktien- und Obligationenanlagen, immer noch attraktiv bleibt. Die Anleger dürfen sich ab Herbst daher vermehrt auf die Unternehmensgewinne konzentrieren. Fallen die Quartalszahlen gut aus, dürfte dies die Aktienmärkte befeuern.

Fazit
Aktienanleger müssen sich bewusst sein, dass die Aktienmärkte nicht eine Einbahnstrasse nach oben sind. Vorübergehende Korrekturen bis 20% sind jederzeit möglich. Allerdings ist eine längere Abstiegsphase nie im Pessimismus entstanden. Und gerade die aktuelle Mauer aus Sorgen gibt den Aktienmärkten eine Stütze. Schliesslich setzt sich das realwirtschaftliche Bild der Konjunktur durch und dieses zeigt überall eine expandierende Weltwirtschaft, wenn sich auch das Tempo zuletzt verlangsamt hat. Solange die Beschäftigung steigt, die Arbeitslosenquote zurückgeht und vor allem die Unternehmensgewinne steigen, kann jede negative Nachricht die Aktienmärkte nur kurzfristig bremsen. Und diese kurzfristige, eher negative Phase könnte noch bis zum Herbst gehen, aber mit der Publikation von überzeugenden, guten Unternehmenszahlen für das dritte Quartal 2018 ein Ende finden. Darum soll die Devise für die Sommermonate lauten: Abwarten und Tee trinken! (GRIMALDI & PARTNERS/mc)

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