US-Schluss: Dow gewinnt 0,5% auf 24’581 Punkte
New York – Ohne klare Richtung haben sich die US-Aktienmärkte ins Wochenende verabschiedet. Während die Standardwerte an der Wall Street mehrheitlich zu einer moderaten Erholung ansetzten, endeten die Technologieaktien an der Nasdaq überwiegend im Minus.
Nach einem festeren Auftakt dümpelte der Dow Jones Industrial über weite Strecken des Handels vor sich hin und schloss mit einem Plus von 0,49 Prozent bei 24’580,89 Punkten. Dennoch fiel die Wochenbilanz des US-Leitindex mit einem Verlust von rund 2 Prozent klar negativ aus. Denn der schwelende weltweite Handelskonflikt hatte dem Dow zuletzt acht Verlusttage in Folge eingebrockt. Neue Nahrung erhielten diese Befürchtungen am Freitag, nachdem US-Präsident Donald Trump auf Twitter mit 20-prozentigen Zöllen auf EU-Autoimporte gedroht hatte.
Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Freitag um 0,19 Prozent auf 2754,88 Punkte nach oben. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 verlor hingegen 0,28 Prozent auf 7197,51 Zähler.
Der Ölsektor profitierte von deutlich gestiegenen Ölpreisen. Die Opec-Staaten haben sich auf eine nur leicht erhöhte Ölförderung geeinigt. Die Aktien von Chevron und ExxonMobil gehörten mit Gewinnen von jeweils über 2 Prozent zu den attraktivsten Dow-Werten. Die Papiere des Ölförderers ConocoPhillips sowie der Ölfeldausrüster Schlumberger und Halliburton waren mit Kursaufschlägen zwischen 2,8 und 4,1 Prozent ebenfalls gefragt.
Dagegen sackten die Papiere des Softwareherstellers Red Hat um mehr als 14 Prozent ab. Der Linux-Distributor hatte seine Umsatzprognose für das laufende Jahr gesenkt. Auch der einstige Smartphone-Pionier Blackberry enttäuschte die Anleger mit seinen Quartalszahlen: Die Aktien fielen um 8,7 Prozent.
Schlusslicht im Nasdaq 100 waren die Tesla-Aktien mit einem Abschlag von rund 4 Prozent. Die negativen Nachrichten rund um den Elektroautobauer reissen nicht ab. Nach dem holprigen Produktionsstart des Hoffnungsträgers Model 3 und der Nachricht über Sabotage durch einen Mitarbeiter macht dem Unternehmen auch noch ein Brand im Tesla-Werk in Fremont zu schaffen. Zudem litten die Papiere unter kritischen Analystenkommentaren.
Der Chiphersteller Qualcomm verlängerte einmal mehr die Angebotsfrist für den Kauf des niederländischen Branchenkollegen NXP . Dessen Anleger haben nun bis zum 29. Juni Zeit, die Offerte anzunehmen. Die Qualcomm-Anteilsscheine gaben um rund 0,4 Prozent nach.
Der Eurokurs wurde im US-Handel zuletzt bei 1,1663 US-Dollar und damit etwas höher als im späten europäischen Geschäft gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1648 (Donnerstag: 1,1538) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8585 (0,8667) Euro gekostet. Richtungsweisende zehnjährige US-Staatsanleihen stagnierten bei 99 26/32 Punkten und rentierten mit 2,90 Prozent. (awp/mc/ps)