Seco erwartet weiteren Aufschwung der Schweizer Wirtschaft

Seco erwartet weiteren Aufschwung der Schweizer Wirtschaft
(Bild: Fotolia / Eisenhans)

Bern – Die schwungvolle Konjunkturerholung dürfte sich in der Schweiz fortsetzen. Für 2018 sagt das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) ein Wachstum des Schweizer Bruttoinlandprodukts (BIP) von 2,4 Prozent voraus.

Die Schweizer Wirtschaft befindet sich in einem zunehmend breit abgestützten Aufschwung, teilte Seco am Dienstag mit. Im kommenden Jahr dürfte sich das Wachstum der Weltwirtschaft voraussichtlich aber leicht verlangsamen. Deshalb geht das Seco für 2019 noch mit einem BIP-Wachstum von 2,0 Prozent aus.

Damit haben die Experten des Bundes ihre letzten Prognosen vom März bestätigt. Sie sind etwas zuversichtlicher als die Experten der Konjunkturforschungsstellen KOF und BAK Economics. Diese haben zuletzt ihre Prognosen für das laufende Jahr auf plus 2,3 Prozent gesenkt.

Wachstumsimpuls Aussenhandel
Das Seco stützt seinen Optimismus einerseits auf die robuste Weltkonjunktur und die günstige Wechselkursentwicklung. Dies kurble die Nachfrage nach Schweizer Produkten an. Und nach einer Verschnaufpause zu Jahresbeginn dürfte die Weltwirtschaft wieder an Tempo gewinnen, denken die Seco-Experten. Dies sei insbesondere für die USA der Fall.

Daher dürften sich konjunktur- und wechselkurssensitive Exporte robust entwickeln, wie etwa Maschinen und Metalle oder die Tourismusindustrie.

Doch auch von der heimischen Wirtschaft kommen laut dem Seco zunehmend positive Impulse. Die Produktionskapazitäten seien stark ausgelastet, die Auftragsbücher gut gefüllt und die Finanzierungsbedingungen günstig.

Positive Signale gibt es auch auf dem Arbeitsmarkt. Die Experten erwarten eine spürbare Zunahme der Beschäftigung von 1,5 Prozent in diesem und 1,0 Prozent im nächsten Jahr. Die Arbeitslosigkeit dürfte weiter zurückgehen: auf 2,6 Prozent beziehungsweise 2,5 Prozent.

Die Reallöhne dürften allerdings nur verhalten wachsen, gedrückt durch die anziehende Teuerung. Diese sollte 2018 vor dem Hintergrund stark angestiegener Erdöl- und Importpreise bei jahresdurchschnittlichen 1,0 Prozent zu liegen kommen, bevor sie 2019 leicht auf 0,8 Prozent sinkt.

Trumps Strafzölle als Risiko
Als Risiken für die Weltkonjunktur schätzt das Seco die protektionistischen Massnahmen rund um den Globus ein. Überhaupt hätten sich die weltwirtschaftlichen Risiken seit der letzten Lagebeurteilung im Frühjahr erhöht, mahnen die Ökonomen des Bundes.

Der Handelsstreit zwischen den USA und wichtigen Handelspartnern etwa habe eine neue Eskalationsstufe erreicht. Sollte es zu einer weiteren Zuspitzung bis hin zu einem Handelskrieg kommen, wäre mittelfristig mit einer erheblichen Bremswirkung für den Welthandel zu rechnen. Dies würde die Schweizer Exporte und damit auch das Wirtschaftswachstum der Schweiz schmälern.

Das Seco stellt zudem eine steigende politische Unsicherheit in Italien fest. Dort führe das neue Regierungsprogramm zu grosser Verunsicherung. Sollte sich die Lage massiv zuspitzen, könnte es nach Einschätzung des Seco zu Finanzmarktturbulenzen kommen. Der Schweizer Franken könnte in der Folge deutlich aufwerten, was Konsequenzen für die hiesige Wirtschaft hätte.

Zudem bestehe in der Schweiz das Risiko, dass der Bausektor eine stärkere Korrektur erfahre als in der Prognose unterstellt. (awp/mc/ps)

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