Ypsomed wächst kräftig und investiert in die Zukunft

Ypsomed wächst kräftig und investiert in die Zukunft
Ypsomed-CEO Simon Michel

Burgdorf – Das Medizinaltechnikunternehmen Ypsomed ist in dem im März zu Ende gegangenen Geschäftsjahr 2017/18 kräftig gewachsen. Wie erwartet haben allerdings Investitionen in Vertriebsstrukturen und Produkte auf die Marge gedrückt. In Zukunft will Ypsomed mit der eigenen Insulinpumpe den aus einem beendeten Vertriebsvertrag wegfallenden Umsatz kompensieren.

Ypsomed steigerte den Umsatz im Berichtsjahr um knapp ein Fünftel auf 466 Millionen Franken und erzielte einen um 10 Prozent auf 61,1 Millionen erhöhten operativen Gewinn (EBIT), wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten mit etwas tieferen Werten gerechnet. Die operative Marge ging derweil wie erwartet um 1,1 Prozentpunkte auf 13,1 Prozent zurück.

Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 52,1 Millionen Franken nach 46,2 Millionen im Vorjahr. Und den Aktionären wird eine Dividende von 1,40 Franken je Aktie zur Auszahlung vorgeschlagen. Zuletzt wurden 1,30 Franken bezahlt.

Wachstum dank Omnipod-Pumpe
Stark gewachsen ist Ypsomed im Bereich Diabetes Care, und dort stark mit dem Vertrieb der Insulinpumpe Omnipod. Die Pumpe, die Ypsomed noch bis Ende Juni ausserhalb der USA für Insulet vertreibt, generierte dem Unternehmen einen Umsatz von 182 Millionen Franken. Daraus ergibt sich ein Wachstum von knapp 50 Prozent. Der Spartenumsatz klettert um 28 Prozent auf 315 Millionen.

Im Bereich Delivery Systems, in welchem Pharma- und Biotechkunden Injektionssysteme und zugehörige Dienstleistungen angeboten werden, nahm der Umsatz um 3,6 Prozent auf 133 Millionen Franken zu. Künftig werde man hier mit dem Einweg-Autoinjektor YpsoMate zulegen, so die Mitteilung.

Im Berichtsjahr investierte Ypsomed viel Geld: 51,0 Millionen flossen in den Umbau von Produktionsstandorten, weitere 15,7 Millionen in den Kapazitätsausbau für die Pen-Produktion und für die eigene Insulinpumpe YpsoPump. Diese Investitionen drückten auf die Marge.

Ergebnissteigerung erwartet
Im neuen Geschäftsjahr 2018/19 legt Ypsomed den Fokus auf die Weiterentwicklung der Produkte; vor allem die drahtlose Vernetzung der Produkte ist ein wichtiges Thema. Und die Entwicklung der Patchpumpe YpsoPod werde noch im laufenden Jahr abgeschlossen. Mit der YpsoPump wird der Markteintritt beschleunigt, wobei dieser im wichtigen US-Markt Mitte 2019 erfolgen soll. Die Zulassung dazu erwartet Ypsomed im ersten Halbjahr 2018.

Gleichzeitig profitiert die Gruppe im Jahr 2018/19 von einer Einmalzahlung von Insulet, die sich im Bereich von 40 bis 55 Millionen Franken bewegen dürfte, heisst es. Vor diesem Hintergrund strebt Ypsomed bei einem Umsatz auf Vorjahresniveau sowie einen EBIT im Bereich von 61 bis 76 Millionen Franken an.

Im Jahr darauf sei dann – wie bereits früher angekündigt – mit einem temporären Umsatz- und Gewinnrückgang zu rechnen, bis die YpsoPump den wegfallenden Umsatz-Beitrag der Omnipod vollständig kompensieren kann.

Im Verwaltungsrat tritt an der kommenden Generalversammlung Norbert Thom zurück. Als Ersatz wird den Aktionären Paul Fonteyne vorgeschlagen, der gegenwärtig Verwaltungsratspräsident von Boehringer Ingelheim USA ist. (awp/mc/ps)

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