Novartis beendet Vertrag mit Firma von Trump-Anwalt

Zürich – Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat die Zusammenarbeit mit der Firma eines Anwalts von US-Präsident Trump beendet, über die Zahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels geflossen sind. Der Pharmakonzern erklärte, dass ein einjähriger Vertrag mit dem Unternehmen Essential Consultants des Trump-Anwalts Michael Cohen im Februar dieses Jahres ausgelaufen sei.

Novartis sei im November vom Büro von Sonderermittler Robert Mueller im Zusammenhang mit Essential Consultants kontaktiert worden. Mueller untersucht mutmassliche Absprachen zwischen Russland und Trumps Wahlkampfteam 2016. Novartis reagierte auf Ausführungen von Daniels-Anwalt Michael Avenatti. Dieser hatte erklärt, der Schweizer Konzern gehöre zu jenen Unternehmen, die Zahlungen an Cohens Firma Essential Consultants geleistet hätten. Andere seien der US-Telekomkonzern AT&T und Korea Aerospace Industries.

Gelder von russischen Oligarchen
Avenatti hatte am Dienstag auch ausgeführt, Cohen habe kurz nach Trumps Wahlsieg 2016 von einem russischen Oligarchen aus dem Umfeld von Präsident Wladimir Putin eine Zahlung von 500’000 Dollar erhalten.

Daniels, deren richtiger Name Stephanie Clifford ist, hatte nach eigener Darstellung eine längere Affäre mit Trump. Nach übereinstimmender Darstellung erhielt sie von Cohen 130’000 Dollar. Die Zahlung wurde über Essential Consultants abgewickelt. Daniels gab an, das Geld sei als Schweigegeld geflossen. Trump weist eine Affäre mit ihr zurück.

Einjähriger Vertrag – Kein Zusammenhang mit Abendessen mit Trump
Novartis zufolge schloss der Konzern im Februar 2017, nachdem sich Trump Gesundheitsthemen zugewandt hatte, einen einjährigen Vertrag mit Essential Consultants zu marktüblichen Konditionen über 1,2 Millionen Dollar ab. Der Konzern betont, dass Novartis-Chef Vasant Narasimhan in keiner Weise in die Sache verwickelt sei. Die Zahlung habe insbesondere in keinem Zusammenhang mit der Teilnahme des Novartis-Chefs Narasimhan an einem Abendessen mit Trump beim Weltwirtschaftsforum in Davos gestanden. Narasimhan steht seit Februar an der Spitze des Unternehmens.

In US-Medien wurde angesichts jüngst bekannt gewordener Zahlungen an Cohen spekuliert, dass sich der US-Präsident womöglich von Unternehmen als Türöffner zu Trump bezahlen liess. Das Weisse Haus bezog dazu am Mittwoch keine Stellung und verwies auf Trumps persönliche Anwälte. (awp/mc/pg)

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