Geberit hält gutes Wachstumstempo
Jona – Der Sanitärtechnikkonzern Geberit hat im ersten Quartal 2018 den Umsatz klar gesteigert. Auch ohne die positiven Währungseffekten resultierte ein solides Wachstumstempo im mittleren einstelligen Prozentbereich, wobei es insbesondere in Europa gut lief. Der Gewinn nahm trotz Gegenwind durch die steigenden Rohmaterial- und Personalkosten im zweistelligen Bereich zu. Der bisherige Ausblick auf das Geschäftsjahr 2018 wurde in etwa bestätigt und ist grundsätzlich positiv.
Der Umsatz zog gegenüber dem Vorjahr um knapp 12 Prozent auf 823,1 Millionen Franken an, bereinigt um Währungseffekte ergab sich ein Plus von 4,7 Prozent. Die Währungseffekte machten damit 7 Prozentpunkte aus, wie Geberit am Donnerstag mitteilte. Das Umsatzwachstum sei einerseits auf das positive, aber noch immer gemischte Umfeld in der Bauindustrie und andererseits auf die «erfolgreiche Marktbearbeitung» zurückzuführen.
Regional gesehen erreichte das Unternehmen im mit Abstand wichtigsten Markt Europa ein währungsbereinigtes Wachstum von 4,2 Prozent, während auf dem Kontinent Amerika (+3,1%) und in Nahost/Afrika (+2,8%) die Verkäufe etwas langsamer anzogen. In der Region Fernost/Pazifik erhöhte sich der Umsatz um beinahe einen Drittel, allerdings ist der Anteil am Gesamtumsatz von Geberit hier noch sehr klein.
Cashflow-Marge bei knapp 30%
Auch den Gewinn steigerte Geberit markant. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA erhöhte sich um gut 12 Prozent auf 245,4 Millionen Franken und die entsprechende Marge um 10 Basispunkte auf 29,8 Prozent. Im Gegensatz zu den Vorjahren ist dieser Kennwert im Jahr 2018 nicht mehr von Einmalkosten im Zusammenhang mit der Sanitec Akquisition beeinflusst.
Das operative Ergebnis profitierte von den höheren Volumina sowie von Effizienzsteigerungen. So schlugen sich die im vergangenen Jahr vorgenommenen Werkschliessungen in Frankreich positiv auf das Ergebnis nieder. Negativ wirkten sich dagegen höhere Rohmaterialpreise sowie tarif- und kapazitätsbedingt gestiegene Personalkosten aus. CEO Christian Buhl hatte bereits früher die steigenden Personalkosten als Herausforderung für 2018 bezeichnet, insbesondere im wichtigsten Einzelmarkt Deutschland und in Polen.
Der Reingewinn erhöhte sich um über 14 Prozent auf 175,7 Millionen, womit auch dieser Wert gut über den Erwartungen der Analysten lag. Die Einmalkosten für die Integration der 2014 übernommenen Sanitec beliefen sich auf Stufe Reingewinn noch auf 7 Millionen Franken. Deren Eingliederung in Geberit ist mittlerweile aber weitgehend abgeschlossen.
Blick nach vorne zuversichtlich
CEO Christian Buhl zeigte sich an einer Telefonkonferenz denn auch zufrieden mit dem Erreichten. Und mit Blick nach vorne behält er seine optimistische Einschätzung der Gesamtlage auf den Baumärkten vom März bei. «Für die Nachfrage im wichtigsten Einzelmarkt Deutschland bleiben wir zuversichtlich», sagte Buhl. Allerdings besteht hier weiterhin das Problem, dass das Wachstum durch den Mangel an Sanitärinstallateuren begrenzt bleibt.
Insgesamt hat sich der Ausblick von Geberit im Vergleich zum vergangenen März kaum verändert und bleibt damit also freundlich gestimmt. Die Bauindustrie sollte sich demnach im Jahr 2018 insgesamt positiv, jedoch je nach Region, Markt und Bausektor weiterhin stark unterschiedlich entwickeln.
Die Rohmaterialpreise dürften im zweiten Quartal weiter leicht steigen und sich damit im ersten Halbjahr 2018 über denjenigen der Vorjahresperiode bewegen. Und auch die Personalkosten werden weiter anziehen, was einerseits auf die höheren Löhne in verschiedenen Ländern, andererseits aber auch auf den Kapazitätsausbau bei Geberit zurückzuführen ist.
Die Kommentare der Analysten zu dem Ergebnis sind weitgehend positiv, die Geberit-Aktie sind am Donnerstag mit einem Plus von 2,6 Prozent klar stärkste Werte im insgesamt rückläufigen Bluechip-Index SMI (-0,6%). (awp/mc/pg)