CS sieht sich nach erstem Quartal 2018 auf Kurs

CS sieht sich nach erstem Quartal 2018 auf Kurs
CS-CEO Tidjane Thiam. (Foto: Credit Suisse)

Zürich – Die Credit Suisse ist gut ins neue Jahr gestartet und hat im ersten Quartal 2018 mehr verdient als im Markt erwartet. Gut gelaufen sind vor allem das Schweizer Geschäft und die weltweite Vermögensverwaltung, welche von einem hohen Geldzufluss profitierte. Die Investoren waren denn auch positiv überrascht und gaben der Aktie deutlich Schub.

Unter dem Strich steigerte die zweitgrösste Schweizer Bank den Gewinn im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal um 16 Prozent auf 694 Millionen Franken, wie sie am Mittwoch mitteilte. Auf Vorsteuerebene stieg der Gewinn gar um satte 57 Prozent auf 1,05 Milliarden. Etwas bescheidener ging es mit den Erträge nach oben, die lediglich um 2 Prozent auf 5,64 Milliarden zunahmen. Weitere leichte Fortschritte machte die Bank ausserdem bei der Kapitalposition mit einer Kernkapitalquote von 12,9 Prozent per Ende März.

Die Bank ist nun im dritten Jahr ihrer selbst auferlegten dreijährigen Restrukturierungsphase angelangt und hat entsprechend noch knapp drei Quartale bis zum geplanten Abschluss der Sanierung vor sich. Konzernchef Tidjane Thiam zeigte sich gegenüber Investoren extrem zuversichtlich, dass die Restrukturierung ein voller Erfolg werden wird.

«Beschleunigung der Performance»
«2016 war geprägt von tiefgreifenden strategischen Veränderungen, 2017 folgte ein Jahr der Stabilisierung und Konsolidierung, und für dieses Jahr sieht unser Plan eine Beschleunigung der Performance vor», sagte Thiam, der nun seit ziemlich genau drei Jahren im Amt ist. «Ich bin überzeugt von unserem Geschäftsmodell und unserer Fähigkeit umzusetzen, was wir geplant haben.»

Dank der Fortschritte in den letzten Jahren nähere sich der Gewinn in absoluten Zahlen wieder dem Niveau vor der Restrukturierung an, wobei die Bank jetzt über einen «qualitativ hochwertigeren und kapitaleffizienteren Geschäftsmix» habe. Wie die Konkurrentin UBS konzentriert sich die CS nun vermehrt auf die Vermögensverwaltung für reiche Kunden; gleichzeitig steigt sie aus vielen risikoreichen Bereichen des Investmentbankings aus.

Hoher Geldzufluss
Dass die Bank heute mit weniger Risiko mehr Gewinn erzielt, demonstrierte CEO Thiam mit folgenden Zahlen: Knapp vier Fünftel des Kerngewinns machte die Bank im Berichtsquartal im Bereich der Vermögensverwaltung und lediglich ein Fünftel stammte aus (risikoreicheren) Marktaktivitäten. Vor Beginn der Restrukturierung – also im ersten Quartal 2015 – lag der Anteil der Vermögensverwaltung lediglich bei 41 Prozent.

Der Erfolg einer Fokussierung auf die reichen Kunden zeigt sich auch am Geldzufluss. Den Kerndivisionen der Vermögensverwaltung flossen in der Periode von Januar bis März nämlich Nettoneugelder in Höhe von 14,4 Milliarden Franken zu, was dem höchsten Quartalszufluss seit sieben Jahren entspricht. Damit blieb sie auch nicht allzu weit hinter der ungleich grösseren UBS (19 Mrd) zurück.

Ein Grossteil des Neugeldes (6,2 Mrd) stammte dabei aus Asien, wo sich die CS auch als Unternehmerbank positioniert. Aber auch mit der Schweizer Einheit SUB zeigte sich der CS-Chef äusserst zufrieden: diese hat 2,7 Milliarden an Neugeldern generiert. Und zudem sei sie im Investmentbanking hierzulande die Nummer Eins und habe hier eine «sehr starke Pipeline» an neuen Aufträgen.

Etwas weniger gut lief es bei den Aktivitäten im internationalen Investment-Banking. Die beiden entsprechenden Divisionen IBCM und GM mussten einen Gewinnrückgang hinnehmen.

Weiterhin hohe Volatilität erwartet
Mit Blick nach vorne rechnet die CS mit anhaltender Volatilität und entsprechenden Auswirkungen auf die Kundenaktivität. Insgesamt seien die weltweiten Wachstumsaussichten aber erfreulich, so dass die Bank weiterhin Wachstumspotenzial für ihr Geschäft sieht.

Um bei tendenziell stagnierenden Erträgen und trotz höheren Auflagen der Behörden die Profitabilität in Zukunft weiter zu steigern, sind auch die Kosten weiterhin ein wichtiger Faktor. Im Berichtsquartal kamen zusätzliche Nettokosteneinsparungen von 0,2 Milliarden dazu, bis Ende Jahr soll die Kostenbasis von aktuell 17,8 Milliarden Franken weiter auf unter 17 Milliarden gesenkt werden.

Insgesamt wurden die News von Investoren gut aufgenommen. Die CS-Aktie schloss – notabene in einem schwachen Gesamtmarkt – mit 3,6 Prozent höher auf 16,78 Franken. Analysten sprachen nicht nur von einem soliden Resultat, sondern auch von einer guten Gewinnqualität. Die UBS-Aktie büsste derweil 1,5 Prozent ein. (awp/mc/pg)

Credit Suisse

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