Aduno wächst im weitergeführten Geschäft und stärkt die Kapitalbasis
Zürich – Die Aduno Gruppe hat im vergangenen Jahr vom günstigen wirtschaftlichen Umfeld profitiert und die Erträge – um den Sondereffekt zum Verkauf von Visa Europe bereinigt – gesteigert. Sowohl im Karten- als auch im Kreditgeschäft verzeichnete man Wachstum. Auf diesem Weg will Aduno mit einer deutlich gestärkten Eigenkapitalbasis im laufenden Jahr weitergehen und weiteres Wachstum generieren. Auch der Gewinn wurde durch einen Verkaufseffekt massgeblich geprägt.
Der Gesamtumsatz von Aduno ging 2017 zwar um 3,9 Prozent auf 459,6 Millionen Franken zurück. Das sei aber primär auf einen «substanziellen» Sonderertrag aus dem Verkauf der Visa Europa Ltd. zurückzuführen, der das Geschäft 2016 begünstigt habe, teilt die auf bargeldloses Bezahlen, Privatkredite und Leasing spezialisierte Gruppe am Freitag mit. Um diesen Sondereffekt bereinigt liege der Umsatz um 7,6 Prozent über Vorjahr.
Wachstum verzeichnete etwa der Geschäftsbereich Payment, wo der Transaktionsumsatz im Issuing-Geschäft um 8,9 Prozent anzog und damit erstmals die Schwelle von 9 Milliarden Franken übersprungen habe, heisst es weiter. Dank der anhaltenden Substitution von Bargeld durch Kartenzahlungen nehme der durchschnittliche Umsatz pro Karte deutlich zu. Auch der Kommissionsertrag lag deutlich über Vorjahr, was vor dem Hintergrund der erneuten Senkung der Interchange Fee von bisher 0,70 Prozent auf 0,44 Prozent seit August 2017 «bemerkenswert» und auf höhere Transaktionsvolumen zurückzuführen sei.
Der Kartenbestand wuchs 2017 indessen um 4,4 Prozent auf insgesamt 1,49 Millionen Stück. Als Grund dafür gibt Aduno die weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Banken sowie auch eine gegenüber dem Vorjahr geringere Zahl an Kartenkündigungen an.
Im Bereich Consumer Finance habe sich die Geschäftsdynamik erhöht und das Neugeschäft wuchs mit knapp 15 Prozent auf 943 Millionen Franken. Dadurch habe sich der gesamte Kreditbestand um 7,0 Prozent auf 1,34 Milliarden erhöht, so Aduno. Auch der Privatkreditbereich erzielte Wachstum, und zwar von 6,5 Prozent im Neuvolumen und von 5,1 Prozent im Bestand. Gleichzeitig stiegen die Neuverkäufe im Leasing-Geschäft um 25 Prozent.
Kapitalbasis gestärkt
Ebenfalls durch den Sonderertrag aus dem Visa-Verkauf bedingt ist das operative Ergebnis mit 102,8 Millionen Franken tiefer als die 154,1 Millionen aus dem Jahr 2016. Unter Ausschluss aller Sonderfaktoren resultiere hier ein leichter Zuwachs, schreibt Aduno.
Auf der untersten Stufe in der Erfolgsrechnung hat die Veräusserung des Acquiring- und Terminal-Geschäfts (Kartenakzeptanz und -verarbeitung) an die SIX Payment Services im August das Ergebnis stark gestützt. Der ausgewiesene Reingewinn liegt mit 191,6 gegenüber 118,5 Millionen deutlich über Vorjahr. Im fortgeführten Geschäft, also ohne die verkauften Aktivitäten, erzielte Aduno einen Gewinn von 75,4 Millionen.
Die Gruppe konnte mit dem Verkauf die Eigenkapitalbasis weiter stärken und weist nun ein solches von 807 Millionen aus nach 643 Millionen Ende 2016. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich dadurch um 8,5 Prozentpunkte auf nunmehr 36,5 Prozent ebenfalls klar.
Für Zukunft gerüstet
Aduno sieht sich für die Zukunft gut aufgestellt, um weiter zu wachsen. Für Optimismus sorgten auch das wirtschaftliche Umfeld und die guten Konjunkturaussichten. Die Voraussetzungen für ein «gutes Jahr 2018» seien gegeben, so die Mitteilung.
Derweil investiert Aduno weiter in die digitale Transformation des Geschäfts. Unter anderem werde man den digitalen Service VisecaOne ausbauen und den Kunden weitere Analytics Services anbieten. Auch sollen die neuen Zahlkarten Debit Mastercard und Mastercard Flex im Jahresverlauf bei weiteren Banken lanciert werden. (awp/mc/ps)