Devisen: Schwache Konjunkturdaten belasten Euro

Devisen: Schwache Konjunkturdaten belasten Euro
(Bild: © eyetronic / Fotolia)

Frankfurt – Der Kurs des Euro hat sich am Dienstag unterm Strich nur wenig verändert. Nachdem er am Morgen an die deutlichen Kursgewinne vom Vortag anknüpfen konnte, musste er im Mittagshandel zum US-Dollar die frühen Gewinne wieder abgeben. Zuletzt wurde ein Euro bei 1,2374 US-Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Vorabend.

Gegenüber dem Schweizer Franken legte der Euro am Dienstag dagegen zu und kletterte zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit der Aufhebung des EUR/CHF-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank. Am Mittag geht die Gemeinschaftswährung bei 1,1907 Franken um. Auch der US-Dollar erzielte zum Franken Gewinne. Er kostet am Dienstag-Mittag 0,9623 Schweizer Franken.

Am späten Vormittag hatte ein erneuter Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen in Deutschland den Euro belastet. Im April hatte sich der Konjunkturindikator das dritte Mal in Folge eingetrübt und war auf den tiefsten Stand seit Ende 2012 gefallen.

Euro nach ZEW-Daten auf Tagestief
Nach Veröffentlichung der ZEW-Daten fiel der Euro auf ein Tagestief bei 1,2362 US-Dollar. «Die ZEW-Konjunkturerwartungen rauschen in den Keller», kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank die Stimmungsdaten. Seiner Einschätzung nach werden wichtige Frühindikatoren für die weitere konjunkturelle Entwicklung derzeit auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

Bis zum Morgen hatte der Euro noch von einer Dollar-Schwäche profitiert. Seit Montag belastete eine Nachricht des US-Präsidenten Donald Trump auf dem Kurznachrichtendienst Twitter die amerikanische Währung. Trump hatte Russland und China vorgeworfen, ihre Währungen gezielt abzuwerten, während die USA weiterhin ihre Zinsen erhöhen.

Von der Dollar-Schwäche profitierte auch das britische Pfund. Der Kurs stieg am Dienstag im Handel mit der US-Währung zeitweise bis auf 1,4377 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit dem Brexit-Votum. Ausserdem sei die Geldpolitik ein wichtiger Treiber der Pfund-Stärke, sagte Devisenexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank. «Eine weitere Zinserhöhung der Bank of England im Mai ist an den Märkten mittlerweile nahezu voll eingepreist.» (awp/mc/ps)

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