US-Schluss: Dow gewinnt 0,9% auf 24’573 Punkte
New York – An den New Yorker Börsen setzen die Anleger am Montag auf eine gut laufende Berichtssaison. Besser als erwartet ausgefallene Einzelhandelsdaten trugen ihr übriges dazu bei, dass der Dow Jones Industrial an seine starke Vorwoche anknüpfte. Das Kursbarometer der Wall Street ging 0,87 Prozent höher bei 24’573,04 Punkten aus dem Handel – etwa in der Mitte seiner Schwankungsspanne. Zwischenzeitlich hatte er bei 24’675 Punkten seinen höchsten Stand seit fast vier Wochen erreicht.
Die jüngsten Militärschläge der USA, Grossbritanniens und Frankreichs gegen Ziele in Syrien beunruhigten die Anleger nicht weiter, da die befürchtete Eskalation ausblieb. Bislang seien die Investoren recht entspannt mit der Situation in Syrien umgegangen, sagte Marktanalyst Craig Erlam vom Devisenhändler Oanda. Solange dies so bleibe, könne sich die Aufmerksamkeit wieder anderen Themen wie etwa der auf Touren kommenden Berichtssaison zuwenden.
Auf Seiten der jüngsten US-Wirtschaftsdaten gab es positives wie negatives zu vermelden: Nach zuletzt drei Rückgängen hatten die Umsätze im US-Einzelhandel im März wieder um 0,6 Prozent zugelegt – und zwar stärker als von Experten erwartet. Das am «Empire State-Index» festgemachte Geschäftsklima der Region New York konnte die Erwartungen mit einem deutlichen Rückgang hingegen nicht erfüllen. Die Helaba bezeichnete die Stimmungsdaten aber davon ungeachtet als «solide».
Auch die übrigen New Yorker Leitindizes legten am Montag zu: Für den breiter gefassten S&P 500 ging es um 0,81 Prozent auf 2677,84 Punkte bergauf. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 0,71 Prozent auf 6675,18 Punkte.
Im Finanzsektor läuft die Berichtssaison bislang mit gemischten Ergebnissen. Nachdem jüngste Resultate von Grossbanken wie der Citigroup oder JPMorgan von Anlegern jeweils mit Kursverlusten quittiert wurden, erging es den Aktien der Bank of America am Montag mit einem Anstieg um 0,44 Prozent etwas besser. Ein höher als erwarteter Rekordgewinn konnte einige Anleger aus der Reserve locken.
Im Pharmabereich sorgten Neuigkeiten über neue Behandlungsansätze bei Lungenkrebs für Freud und Leid: Während Merck & Co einen Aufschlag von 2,6 Prozent für sich verbuchten, begaben sich Bristol-Myers Squibb mit fast 8 Prozent auf Talfahrt. Am Markt wurde darauf verwiesen, dass neue Studiendaten den Vorsprung von Merck gegenüber dem Konkurrenten zementierten, dessen Alternative es noch an den nötigen Überlebensdaten fehle.
Ein grosser Verlierer im Dow waren mit knapp 1,2 Prozent Minus die Papiere von General Electric. Geht es nach den Experten von Goldman Sachs, droht den ohnehin schon leidgeplagten Anlegern weiteres Ungemach. Experte Joe Ritchie rechnet in einer Studie mit einer wahrscheinlichen Kürzung des Ausblicks für 2018, die schon bei der am Freitag anstehenden Zahlenvorlage zum ersten Quartal passieren könnte.
Die Aktien des Elektroauto-Herstellers Tesla gaben um rund 3 Prozent nach. Konzernchef Elon Musk hatte am Wochenende eingeräumt, dass die Produktionsprobleme beim neuen Model 3 von einer übertriebenen Automatisierung verschärft worden waren. Die US-Bank JPMorgan sorgt sich derweil in einer neuen Studie um einen härteren Wettbewerb – vor allem durch die deutsche Autoindustrie.
Unter den Nebenwerten stark gefragt waren die Aktien von J.B. Hunt mit einem Satz nach oben um mehr als 6 Prozent. Das Transportunternehmen überzeugte die Anleger mit seinen Resultaten für das erste Quartal.
Der Kurs des Euro ist am Montag gestiegen, in New York wurden zuletzt 1,2380 US-Dollar gezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2370 (Freitag: 1,2317) Dollar festgesetzt. Der US-Rentenmarkt zeigte sich nur wenig bewegt. Richtungweisende zehnjährige Papiere verharrten bei 99 10/32 Punkten. Sie rentierten mit 2,83 Prozent. (awp/mc/ps)