US-Schluss: Dow rückt 1,2% auf 24’483 Punkte vor
New York – Am Donnerstag haben die Anleger am US-Aktienmarkt wieder Zuversicht gefasst. Der Dow Jones Industrial stieg um 1,21 Prozent auf 24’483,05 Punkte und machte damit die Verluste vom Vortag mehr als wett. Die Gefahr eines unmittelbar bevorstehenden Militärschlags der USA in Syrien werde von Anlegern nicht mehr als so gross eingeschätzt wie noch am Vortag, hiess es von Beobachtern. Rückenwind kam zudem von den Finanzwerten vor Quartalszahlen mehrerer Grossbanken am Freitag.
US-Präsident Donald Trump hatte eine baldige Entscheidung zu einem möglichen US-Militäreinsatz in Syrien angekündigt. «Wir müssen nun einige weitergehende Entscheidungen treffen. Sie werden ziemlich bald fallen», sagte der US-Präsident am Donnerstag in Washington. Noch am Morgen hatte Trump via Twitter erklärt: «Es könnte sehr bald sein oder überhaupt nicht so bald.» Einen Zeitplan habe er nie vorgelegt.
Der technologielastige Nasdaq 100 legte um 1,11 Prozent auf 6656,26 Punkte zu. Für den breiter gefassten S&P 500 ging es um 0,83 Prozent auf 2663,99 Punkte aufwärts.
Der Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda erachtet die Wahrscheinlichkeit einer Zuspitzung des Konflikts zwischen den USA und Russland wegen Syrien als «eher gering». Auch einen Handelskrieg zwischen den USA und China hält der Analyst für recht unwahrscheinlich. Diese Einschätzung spreche gegen einen Ausverkauf an den Aktienmärkten.
Aktien des Heimausstatters Bed, Bath & Beyond brachen nach enttäuschenden Quartalszahlen und Prognosen um fast 20 Prozent auf den niedrigsten Kurs seit mehr als neun Jahren ein. Vor allem die Konkurrenz von Online-Händlern wie Amazon und Wayfair drückt auf die Margen des Unternehmens. Vom Hoch der Aktie von Anfang 2015 sind die Papiere mittlerweile um mehr als 60 Prozent abgestürzt.
Die Anteilscheine des Vermögensverwalters Blackrock legten um 1,47 Prozent zu. Der bereinigte Gewinn je Aktie im ersten Quartal hatte selbst die optimistischsten Erwartungen von Analysten übertroffen. Von Januar bis März waren die neu verwalteten Mittel des Finanzkonzerns um rund 57 Milliarden US-Dollar gestiegen.
Vor den Quartalszahlen der Banken Wells Fargo, JPMorgan und Citigroup am Freitag kletterten die Papiere der drei Geldhäuser zwischen 1,5 und 3,2 Prozent nach oben. Andere Branchentitel wie Goldman Sachs, Morgan Stanley und Bank of America verzeichneten Aufschläge in ähnlicher Höhe.
Delta Air Lines will im zweiten Quartal die Umsätze pro geflogenem Sitzkilometer steigern. Das gilt als Indikator für höhere Flugpreise. Anleger reagierten erfreut, der Kurs stieg um 2,93 Prozent und zog auch die Papiere von American Airlines um 2,58 Prozent mit nach oben.
Der Eurokurs gab nach und lag zum Börsenschluss an der Wall Street bei 1,2328 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2323 (Mittwoch: 1,2384) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8115 (0,8075) Euro gekostet. Am US-Rentenmarkt fielen richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen um 14/32 Punkte auf 99 9/32 Punkte und rentierten mit 2,83 Prozent. (awp/mc/ps)