US-Schluss: Dow Jones legt 1,8% auf 24’408 Punkte zu

US-Schluss: Dow Jones legt 1,8% auf 24’408 Punkte zu

New York – Entgegenkommende Signale aus China im Handelsstreit mit den USA haben am Dienstag am US-Aktienmarkt für spürbare Erleichterung gesorgt. Nach einem verhaltenen Start in die Woche legte der Dow Jones Industrial um 1,79 Prozent auf 24 408,00 Punkte zu. Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hatte in einer Rede auf dem asiatischen Wirtschaftsforum in Bo’ao in Südchina geringere Zölle auf Autoimporte, mehr Marktzugang und bessere Bedingungen für Investitionen in Aussicht gestellt.

«Die Aussagen von Xi Jinping deuten daraufhin, dass das Land den Handelskonflikt mit den USA nicht verschärfen will», sagte David Madden von CMC Markets. Vielmehr sei das Gegenteil der Fall: Mit den angekündigten Massnahmen komme China den Erwartungen an den Finanzmärkten entgegen, die auf offene, weniger regulierte Volkswirtschaften setzten. Sollte Chinas führender Politiker tatsächlich die Handelsbarrieren senken, dürfte sich die Stimmung von Anlegern erheblich bessern, so der Analyst.

Für den breiter gefassten S&P 500 ging es am Dienstag um 1,67 Prozent auf 2656,87 Punkte nach oben. Der Nasdaq 100 legte um 2,22 Prozent auf 6615,87 Punkte zu.

Unter den Einzelwerten richtete sich die Aufmerksamkeit auf Facebook. Als eineinhalb Stunden vor Handelsschluss die erste Anhörung des Gründers und Chefs Mark Zuckerberg zum Datenskandal im US-Kongress begann, stieg der Aktienkurs auf den höchsten Stand des Tages. Am Ende des Handels lag er mit einem Aufschlag von 4,5 Prozent nur wenig darunter. Facebook habe das Ausmass seiner Verantwortung nicht erkannt, hatte der 33-Jährige zuvor in einer vorab veröffentlichten Stellungnahme verlauten lassen.

Mit hohen Kursgewinnen reagierten die Aktien von T-Mobile US und Sprint auf einen Bericht des «Wall Street Journal», dem zufolge beide Mobilfunkanbieter wieder Gespräche über ein Zusammengehen aufgenommen haben. Aktien von Sprint schnellten um rund 17 Prozent nach oben auf den höchsten Stand seit Anfang Dezember. T-Mobile US legten um knapp 6 Prozent zu.

Für die Papiere von Netflix ging es um 2,81 Prozent nach oben. Hier halfen höhere Kursziele der beiden Investmentbanken JPMorgan und Morgan Stanley für die Papiere des Online-Filmanbieters.

In der Autozulieferbranche bahn sich ein weiteres Milliardengeschäft an: Tenneco will den Konkurrenten Federal Mogul für 5,4 Milliarden Dollar schlucken. Eingefädelt hat den Deal Investor Carl Icahn, zu dessen Firmenimperium Federal Mogul seit rund zehn Jahren gehört. Alle Seiten seien sich handelseinig und hätten eine entsprechende Erklärung unterzeichnet, teilten die beteiligten Parteien mit. Aktien von Tenneco zogen um gut 4 Prozent an.

Überdurchschnittliche Kursgewinne verzeichneten konjunkturabhängige Aktien wie DowDupont , Boeing , Caterpillar und Intel . Sie legten jeweils um mehr als 3 Prozent zu. Vorn lagen auch die Papiere der Ölproduzenten, gestützt von einem um mehr als 3 Prozent gestiegenen Ölpreis. Exxon Mobil gewannen 2,94 Prozent und Chevron 2,47 Prozent.

Papiere von Verifone schossen um mehr als 50 Prozent auf 22,78 Dollar nach oben. Der Anbieter elektronischer Zahlungssysteme soll von einem Finanzinvestor für 23 Dollar je Aktie in bar übernommen werden. Eine Hochstufung auf ‹Overweight› durch Morgan Stanley schob den Kurs des Festplattenherstellers Seagate um 5,44 Prozent an. Aktien von Tupperware brachen hingegen nach enttäuschenden Quartalszahlen des Herstellers von Plastikboxen um gut 11 Prozent ein.

Der Eurokurs hielt sich im US-Handel stabil über 1,23 US-Dollar und lag zum Börsenschluss an der Wall Street bei 1,2356 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2361 (Montag: 1,2304) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8090 (0,8127) Euro gekostet. Am US-Rentenmarkt gaben richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen um 4/32 Punkte auf 99 19/32 Punkte nach und rentierten mit 2,79 Prozent. (awp/mc/pg)

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