Ceva Logistics plant Börsengang an der SIX im zweiten Quartal

Ceva Logistics plant Börsengang an der SIX im zweiten Quartal
Xavier Urbain, CEO Ceva Logistics. (Foto: Ceva Logistics)

Baar – Das Unternehmen Ceva Logistics will im zweiten Quartal 2018 an die Schweizer Börse SIX gehen. Der erwartete Erlös soll zur Schuldentilgung verwendet werden.

Der geplante Börsengang soll aus einem reinen Primärangebot im Umfang von 1,3 Mrd CHF bestehen, wie die Firma am Montag mitteilt. Der Börsengang diene der Beschleunigung der «Umsetzung der Wachstums- und Margenausweitungsstrategie» durch eine Stärkung der Bilanz. Konkret will das Unternehmen mit Sitz in Baar in der Bilanz die Nettoverschuldung auf unter das 3-fache des adjustierten EBITDA senken.

Neues Kapitel aufschlagen
«Der geplante Börsengang und der Schuldenabbau werden es uns ermöglichen, das nächste Kapitel in der Entwicklung des Unternehmens aufzuschlagen», lässt sich CEO Xavier Urbain zitieren. «Ceva wird in der Lage sein, das organische Wachstum zu beschleunigen und an der Marktkonsolidierung zu partizipieren», so Urbain weiter.

Dabei setze das Unternehmen Pläne um, um seine Profitabilität weiter deutlich zu verbessern. Man sei zuversichtlich, dass Ceva in der Lage sein werde, attraktive Renditen für die Aktionäre zu erwirtschaften. Seit des Eintritts von Xavier Urbain ins das Unternehmen im Jahr 2014 habe bereits eine klare Transformation des Unternehmens stattgefunden. So habe das Umsatzwachstum mit 5,2% 2017 über dem Marktdurchschnitt gelegen. Und auch das adjustierte EBITDA-Wachstum aufgrund von realisierten Kosteneinsparungen von 10,2% auf 280 Mio USD könne sich sehen lassen.

Ceva wurde 2007 durch die Zusammenführung des Kontraktlogistikgeschäfts von TNT Logistics und des Frachtmanagements von Eagle Global Logistics gegründet. Die Ceva Logistics AG hat ihren Sitz in Baar, wo auch die Mehrheit der Geschäftsleitung angesiedelt ist. 2017 erzielte das Unternehmen mit über 56’000 Mitarbeitenden und Temporär-Angestellten an mehr als 1’000 Standorten einen Umsatz von 7,0 Mrd USD.

Das Unternehmen ist in 160 Ländern vertreten. Der Raum Asien-Pazifik machte 2017 26% des Umsatzes aus, Amerika 33% und Europa, Naher Osten und Afrika 40%. Der Kundenstamm umfasst vor allem Firmen aus logistisch intensiven Industriezweigen. So trugen Consumer und Retail, einschliesslich E-Commerce, 2017 29% zum Umsatz bei, Automotive 25%, Industrial und Aerospace 22% und Technology 15%.

Ceva Logistics wird nach dem Börsengang nebst Kühne+Nagel und Panalpina das dritte Logistikunternehmen sein, das an der SIX kotiert ist. Vom Umsatz her spielt Ceva in etwa in einer Liga mit Panalpina, das 2017 bei dieser Kennzahl einen Wert von 5,4 Mrd CHF erreicht hatte. Das deutlich grössere Unternehmen Kühne+Nagel – das auch Teil des Swiss Leader Index (SLI) ist – erwirtschaftete hingegen einen Umsatz von 18,6 Mrd CHF.

Ceva will Dividende ausschütten
Im Rahmen des geplanten IPO soll nun unter dem Vorsitz des designierten Präsidenten Rolf Watter ein neuer unabhängiger Verwaltungsrat mit neuen und bestehenden Mitgliedern gewählt werden. Watter ist Partner bei der Schweizer Anwaltskanzlei Bär & Karrer sowie VR-Präsident der PostFinance AG und Mitglied des Verwaltungsrates bei Aryzta.

Die drei derzeit grössten Aktionäre von Ceva – Investmentfonds, die von mit Capital Research and Management Company, Franklin Advisors, Inc. und Apollo Global Management LLC verbundenen Unternehmen verwaltet werden – bleiben gemäss den Angaben nach dem IPO im Unternehmen investiert und haben einer Sperrfrist von 180 Tagen zugestimmt.

Das Unternehmen geht davon aus, für das Geschäftsjahr 2018 eine Dividende an die Aktionäre auszuschütten, vorbehältlich der vom neuen Verwaltungsrat festzulegenden Dividendenpolitik.

Trend zu Börsengängen
Nebst der Zuger Logistikfirma hatte am Montag ausserdem das Baselbieter Biopharmaunternehmen Polyphor angekündigt, im ersten Quartal 2018 an die Schweizer Börse gehen zu wollen. Damit setzt sich der Trend fort: Im ersten Quartal gingen mit Asmallworld AG, Medartis und Sensirion drei Unternehmen an die Schweizer Börse. Gategroup hat den Börsengang hingegen abgesagt.

Bereits 2017 gab es sechs Neuzugänge: Nebst Poenina waren dies Galenica, Zur Rose, Landis+Gyr als «echte» IPOs mit Platzierung von Aktien sowie Rapid Nutrition und Idorsia als reines Listing respektive Spin-off. (awp/mc/ps)

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