Aktien Asien: Trumps Strafzölle ängstigen Anleger in Asien

Aktien Asien: Trumps Strafzölle ängstigen Anleger in Asien

Tokio – Die Angst vor einem globalen Handelskrieg hat Asiens Börsen am Freitag abrutschen lassen. Nachdem US-Präsident Donald Trump am Vortag den Rivalen China mit milliardenschweren Strafzöllen belegt hatte, bekamen die Anleger in der gesamten Region kalte Füsse. Besonders kräftig ging es in Japan abwärts, nachdem der Yen auf den höchsten Stand seit einem Jahr gestiegen war. Die japanische Währung gilt als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Allerdings erschwert eine starke Währung den Export.

An der Börse in Tokio schloss der Index Nikkei 225 um satte 4,51 Prozent niedriger bei 20 617,86 Punkten. Dabei hatte sich das Börsenbarometer erst am Vortag etwas von einer Verlustserie erholt. Der Nikkei steht jetzt so niedrig wie zuletzt im Oktober. Zur Verdeutlichung der Lage: Im Januar hatte der Leitindex noch die Marke von 24 000 Punkten übersprungen.

In China selbst sah die Lage kaum besser aus: Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Werten des Festlands weitete seine Vortagesverluste noch deutlich aus und fiel zum Handelsschluss um 2,9 Prozent auf 3904,94 Punkte. Zwischenzeitlich waren die Verluste noch deutlich höher. Der Hongkonger Hang Seng büsste mehr als 3 Prozent ein, wobei der Internetkonzern Tencent besonders stark abrutschte. In Südkorea fielen die Kurse in ähnlicher Grössenordnung, während der australische Markt etwas weniger in Mitleidenschaft gezogen wurde.

China will seine «legitimen Interessen verteidigen»
Trump hat nicht nur Stahlzölle gegen China angekündigt, sondern will auch andere Massnahmen im Volumen von etwa 60 Milliarden US-Dollar gegen die zweitgrösste Volkswirtschaft verhängen. Peking antwortete darauf am Freitag mit Plänen für Vergeltungszölle im Umfang von zunächst 3 Milliarden Dollar. Insgesamt könnten 128 Produkte, darunter Schweinefleisch, Stahlrohre, Früchte und Wein mit Zöllen belegt werden. «Unter keinen Umständen wird China sich zurücklehnen. Wir sind bereit, unsere legitimen Interessen zu verteidigen», teilte Chinas Handelsministerium mit.

Ernennung von John Bolton zum Sicherheitsberater belastet ebenfalls
Für zusätzliche Beunruhigung bei den Anlegern sorgte, dass der US-Präsident einen neuen Nationalen Sicherheitsberater ernannt hat. Auf den Posten rückt der als aussenpolitischer Hardliner bekannte frühere US-Botschafter bei den Vereinten Nationen John Bolton. Er wird Anfang April das Amt von dem deutlich moderater eingestuften Herbert Raymond McMaster übernehmen./das/stk/jha/stk

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