US-Schluss: Dow steigt 0,5% auf 24’874 Punkte
New York – Gute Konjunkturdaten haben den Dow Jones Industrial am Donnerstag wieder ins Plus gehievt. Die Stimmung in der Industrie im Bundesstaat New York hatte sich im März überraschend spürbar aufgehellt. Zudem waren die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche stärker gefallen als erwartet.
Der US-Leitindex stieg nach drei Minustagen in Folge um 0,47 Prozent auf 24’873,66 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 hingegen bewegte sich mit minus 0,08 Prozent auf 2747,33 Punkte kaum vom Fleck. Der technologielastige Nasdaq 100 gab um 0,14 Prozent auf 7030,97 Punkte nach.
Die Abschottungspolitik des US-Präsidenten drückte damit weiter etwas auf die Stimmung. Im Streit über die von Donald Trump erlassenen Schutzzölle auf Stahl und Aluminium wollen EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström und US-Handelsminister Wilbur Ross zwar kommende Woche zu Gesprächen zusammenkommen. Nach Informationen der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» warnt die Kommission aber vor «überzogenem Optimismus». Die Europäische Union müsse sich auf das Schlimmste einstellen, heisst es demnach in einem internen EU-Papier. Zudem sorgen sich die Anleger weiter, dass der wichtige US-Handelspartner China harsch auf Trumps Zoll-Pläne reagieren könnte.
Auf Unternehmensseite stiegen die Aktien von Goldman Sachs um knapp 1 Prozent. Die Papiere von JPMorgan legten weniger stark zu. Der Senat hatte den Weg für eine Lockerung der Regulierungsvorschriften für die Bankenbranche frei gemacht. Das Weisse Haus erklärte umgehend, Präsident Donald Trump werde ein entsprechendes Gesetz unterzeichnen. Die Aussicht auf weniger strengere Richtlinien hatte die Anleger bereits in der Vergangenheit erfreut.
Ferner zogen die Papiere von ExxonMobil um gut 1 Prozent auf 74,42 US-Dollar an. Die britische Investmentbank HSBC hatte die Anteilsscheine um gleich zwei Stufen von «Reduce» auf «Buy» hochgestuft und das Kursziel von 70,00 auf 82,50 Dollar erhöht. Die Ölkonzerne ExxonMobil und Chevron hätten jüngst auf Analystenveranstaltungen positive Ausblick gegeben, schrieb Analyst Gordon Gray. Das kurzfristige Förderwachstum von Exxon komme vielleicht nicht an das der Konkurrenz heran, der langfristige Wachstumsausblick aber sei stark. Die Aktien von Chevron gewannen 0,39 Prozent.
Ausserhalb des Dow sackten die Anteilsscheine von Monsanto um fast 5 Prozent ab. Der Agrochemie- und Pharmakonzern Bayer stösst mit seiner geplanten Übernahme des Saatgutproduzenten offenbar auf Probleme in den USA. Die Wettbewerbsabteilung des Justizministeriums sei nicht von Bayers Vorschlägen überzeugt, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die von den Deutschen angebotenen Verkäufe von Unternehmensteilen gingen den Beamten nicht weit genug, hiess es. Bayer müsste sich von mehr Geschäften trennen, als bisher vorgeschlagen. Die Papiere der Leverkusener waren in Frankfurt knapp 1 Prozent tiefer aus dem Handel gegangen.
An der Spitze des S&P 500 zogen die Anteilsscheine von Dollar General um knapp 5 Prozent an. Der Discounter hatte im vierten Quartal beim Umsatz auf vergleichbarer Fläche die Erwartungen übertroffen. Zudem erfreute der optimistische Gewinnausblick die Anleger.
Für die Aktien von Alibaba schliesslich ging es um gut 3 Prozent nach oben. Der führende chinesische Onlinehändler erwäge einen Börsengang in seinem Heimatland, berichtete das «Wall Street Journal» unter Berufung auf informierte Kreise.
Der Eurokurs litt unter der generellen Stärke des US-Dollar und notierte zuletzt bei 1,2302 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2341 (Mittwoch: 1,2369) Dollar festgelegt. Der Dollar kostete damit 0,8103 (0,8085) Euro. Am US-Rentenmarkt hielten sich die Bewegungen in engen Grenzen. Richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen fielen um 1/32 Punkte auf 99 12/32 Punkte. Ihre Rendite betrug 2,823 Prozent. (awp/mc/ps)