US-Schluss: Dow Jones steigt 1,4% auf 24’875 Punkte
New York – Die US-Anleger haben am Montag die Sorgen um einen verschärften Handelskonflikt zwischen den USA und Europa beiseite geschoben. Nach einem schwachen Auftakt stiegen die Kurse bis zum Handelsschluss kontinuierlich an. Rückenwind kam von guten Konjunkturdaten: In den USA hatte sich die Stimmung der Dienstleister im Februar weniger stark eingetrübt als erwartet.
Der Dow Jones Industrial stieg um 1,37 Prozent auf 24’874,76 Punkte. Damit konnte der US-Leitindex seine jüngste Verlustserie beenden. Vier Tage am Stück war es abwärts gegangen – zuletzt wegen der von US-Präsident Donald Trump angekündigten Strafzölle auf Stahl und Aluminium und der daraus erwachsenen Sorge vor einem schweren transatlantischen Handelskonflikt. «Die gute Nachricht von heute ist, dass nichts Schlimmes mehr passiert ist», sagte ein Portfoliomanager. Trump hätte ja auch nachlegen können, so seine Sorge.
Auch die weiteren Indizes erholten sich: Der breit gefasste S&P 500 stieg um 1,10 Prozent auf 2720,94 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 legte um 1,03 Prozent auf 6881,28 Punkte zu. Auch diese Indizes hatten zum Handelsauftakt noch im Minus gelegen.
Unter den Einzelwerten standen die Aktien der XL Group im Fokus. Der französische Versicherungsgigant Axa will den US-Rückversicherer für 15,3 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 12,4 Milliarden Euro) kaufen. Axa bietet den XL-Aktionären 57,60 US-Dollar pro Aktie und bezahlt damit eine Prämie von 33 Prozent auf den letzten Marktpreis vom Freitag. XL-Aktien wurden zuletzt mehr als 29 Prozent höher bei 55,92 Dollar gehandelt. In Paris waren die Anteilsscheine von Axa dagegen um fast 10 Prozent abgesackt.
Die Papiere von General Electric stiegen um 2,12 Prozent und waren damit der drittbeste Wert im Dow Jones. Die Ingenieure des Technologiekonzerns haben eine Lösung für ein Problem mit übermässigem Verschleiss an neu entwickelten Triebwerken für Boeings und Airbus› Mittelstreckenjets gefunden. 500 dieser Triebwerke werden nun bei Routineinspektionen umgebaut oder ausgetauscht. Die Aktie von Boeing stieg um 2,34 Prozent.
Der Chiphersteller Qualcomm verlängerte die Annahmefrist für sein nachgebessertes Kaufgebot für den niederländischen Konkurrenten NXP bis zum 9. März. Ursprünglich sollte die Frist am 5. März enden. Um die Gunst der NXP-Aktionäre zu gewinnen, hatte Qualcomm seine Offerte kürzlich von 110,00 auf 127,50 US-Dollar je Aktie aufgestockt. Damit wäre die Transaktion 44 Milliarden Dollar schwer. Qualcomm-Aktien verloren mehr als 1 Prozent; die an der Nasdaq notierten NXP-Titel stiegen hingegen um gut ein halbes Prozent.
Darüber hinaus sorgten auch Analystenkommentare für Bewegung. So zogen die Aktien von Groupon nach einer positiv aufgenommenen Studie der Bank Morgan Stanley um gut 5 Prozent an. Der jüngste Ausverkauf bei den Papieren der Schnäppchen-Website sei übertrieben gewesen, schrieben die Experten.
Der Kurs des Euro lag im US-Handel praktisch unverändert zum Stand vor dem Wochenende und kostete zuletzt 1,2334 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2307 (Freitag: 1,2312) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8126 (0,8122) Euro. Am US-Anleihemarkt rentierten richtungsweisende zehnjährige Papiere mit 2,879 Prozent. (awp/mc/psg