AEK Bank wächst und will weiter zulegen
Thun – Die genossenschaftlich organisierte AEK Bank 1826 hat im vergangenen Geschäftsjahr 2017 rekordhohes Wachstum verzeichnet und so den Gewinn trotz Margendruck gesteigert. Der Reingewinn nahm um 1,0% auf 9,7 Mio CHF zu. Dies trotz etwas höherer Kosten und Abschreibungen auf Anlagevermögen, wie die Bank am Freitag bekanntgab. Derweil kletterte die Bilanzsumme bei wachsenden Ausleihungen und Kundengelder erstmals in der Geschichte über die Marke von 4 Mrd.
Der wichtigste Geschäftsbereich, das Zinsengeschäft, blieb im anhaltenden Tiefzinsumfeld weiter von Margendruck geprägt. So ging der Brutto-Erfolg denn auch auf 49,6 Mio CHF von zuvor 50,1 Mio zurück. Netto, also nach Einbezug von Veränderungen bei ausfallsrisikobedingten Wertberichtigungen und Verlusten aus dem Zinsengeschäft, lag der Zinserfolg mit 55,3 Mio ebenfalls leicht unter Vorjahr.
Steigern konnte die AEK, die 14 Niederlassungen in und um Thun sowie eine in Bern unterhält, dagegen den Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft. Dieser erhöhte sich um knapp 7% auf 2,86 Mio CHF. Darin widerspiegle sich der Zuwachs von 15% bei Vermögensverwaltungsmandanten, hiess es. Und mit Blick auf die gute Entwicklung an den Börsen nahm der Erfolg im Handelsgeschäft um gut einen Viertel auf 1,43 Mio zu.
Tieferer Geschäftsaufwand
Gleichzeitig gelang es der AEK, den Geschäftsaufwand auf 24,1 Mio CHF von 29,4 Mio zu senken, womit der für die operative Entwicklung massgebende Geschäftserfolg um gut eine Million auf 18,6 Mio zulegte. Das Kosten-Ertragsverhältnis steht weiterhin bei im Branchenvergleich tiefen 41,8% (VJ 40,4%).
Starke lokale Verankerung bringt Wachstum
Die AEK sei 2017 so stark wie nie in der Geschichte gewachsen und habe in der Region Marktanteile gewonnen, erklärte Verwaltungsratspräsident Cajetan Maeder an der Bilanzmedienkonferenz in Thun. Dabei habe man von der Nähe zu den Kunden und Bild eines verlässlichen Partners profitiert. Aber auch das allgemein günstige Wirtschaftsumfeld gepaart mit einer regen Bautätigkeit im Stammland habe sich positiv ausgewirkt.
Die Kundenausleihungen nahmen um 5,2% auf 3,55 Mrd CHF zu. Davon machen Hypotheken mit 3,28 Mrd (3,07 Mrd) den weitaus grössten Teil aus. Auf der Gegenseite werden die anziehenden Kundengelder zur Finanzierung des Kreditgeschäfts herangezogen. Die Kontoanlagen und Kassenobligationen wuchsen gar um 8,4% auf 3,18 Mrd. Insgesamt kletterte so die Summe in der Bilanz auf 4,13 Mrd (3,90 Mrd).
Maeder geht auch im laufenden Jahr von weiterem Wachstum aus, ohne dabei ein konkretes Ziel zu nennen. Sowieso seien die Kundenberater der AEK nicht an Wachstumsziele gebunden. Vielmehr wolle man im Zeitalter der Digitalisierung vor Ort bei den Kunden gut vertreten sein, sagte CEO Markus Gosteli. Persönliche Beratung bleibe gefragt, wobei sich die AEK künftig auch als unabhängiger Berater zum Thema Vorsorge stärker positionieren wolle. (awp/mc/pg)