US-Schluss: Dow rückt 0,6% auf 26’224 Punkte vor
New York – Nach zwei verlustreichen Tagen stehen die Kursampeln an der Wall Street zur Wochenmitte wieder auf grün. Ein von den Anlegern gefeierter Boeing-Ausblick gab eine positive Marschrichtung für den Dow Jones Industrial vor, der zwei Stunden vor Schluss um 0,56 Prozent auf 26’223,89 Punkte stieg. Am Vortag hatte er noch den grössten Tagesverlust seit Mai vergangenen Jahres erlitten.
Im Mittelpunkt stand am Abend der jüngste Zinsentscheid der US-Notenbank Fed, der allerdings keine grossen Überraschungen mit sich brachte und den Markt per Saldo auch nur wenig bewegte. Der grösste Belastungsfaktor – ansteigende Renditen am US-Anleihemarkt – verblasste derweil am Mittwoch, was den Markt insgesamt etwas stützte. Ausserdem liess ein stärker als erwarteter Jobaufbau in der US-Privatwirtschaft Gutes erwarten für den offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag.
Mit dem Dow erholten sich auch die übrigen Indizes am Mittwoch ein Stück weit von ihren jüngsten Verlusten. Für den breit gefassten S&P 500 ging es um 0,25 Prozent auf 2’829,54 Punkte bergauf. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 legte 0,43 Prozent auf 6’960,72 Zähler zu.
Ein optimistischer Ausblick trieb die Aktien von Boeing am Mittwoch erstmals kurz über die Kursmarke von 360 Dollar. Zuletzt rückten sie noch um 5,15 Prozent auf 355,10 Dollar vor. Ein Produktionsrekord und die US-Steuerreform haben dem Luftfahrt- und Rüstungskonzern 2017 den höchsten Gewinn seiner Geschichte beschert. Im laufenden Jahr will Konzernchef Dennis Muilenburg bei Absatz und Gewinn noch höher hinaus. Goldman-Experte Noah Poponak lobte nicht nur das vierte Quartal, sondern auch besser als erwartete Zielmarken für 2018.
Weitere Zahlenvorlagen ergaben aber ein insgesamt gemischtes Bild. Beim Pharmakonzern Eli Lilly sorgten übertroffene Erwartungen beim bereinigten Gewinn im vierten Quartal nicht für Jubelstürme unter den Anlegern. Die Aktien rutschten mit fast 5 Prozent ins Minus ab. Unter dem Strich stand im Schlussquartal ein hoher Verlust zu Buche – vor allem wegen der US-Steuerreform.
AMD hingegen überraschte im Schlussquartal positiv, für die Papiere des Chipherstellers ging es um 7 Prozent bergauf. Papiere des Computerspielherstellers Electronic Arts machten wegen eines überzeugenden Ausblicks einen ähnlich grossen Satz nach oben. Bei Juniper war das Bild genau umgekehrt: Die Zielmarken des Netzwerkspezialisten enttäuschten und liessen die Anteilsscheine um fast 10 Prozent absacken.
General Electric legten im Dow etwas mehr als 1 Prozent zu und starteten so einmal mehr einen Erholungsversuch. Zuletzt hatten sich diese aber stets als nicht nachhaltig erwiesen. Um 1,6 Prozent ging es im Leitindex ausserdem für die Microsoft-Aktien nach oben. Nachbörslich werden von dem Softwaregiganten die aktuellen Zahlen erwartet. (awp/mc/ps)