US-Schluss: Dow Jones praktisch unverändert
New York – Durchwachsene Geschäftszahlen grosser Konzerne haben die Rekordrally der US-Standardwerte am Dienstag ein wenig ausgebremst. Bei Technologiewerten sah es hingegen nach starken Resultaten des Online-Videodienstes Netflix besser aus. Der Nasdaq 100 sprang auf ein Rekordhoch und legte am Ende um 0,83 Prozent auf 6963,46 Punkte zu.
Auf dem bekanntesten Aktienindex der Welt, dem Dow Jones Industrial , lasteten indes teils mit Enttäuschung aufgenommene Zahlen von Procter & Gamble und Johnson & Johnson . Der Dow erklomm zwar eine Bestmarke von 26 246 Punkten, fiel dann aber zurück und ging mit einem Minus von 0,01 Prozent auf 26 210,81 Zähler aus dem Handel. Der marktbreite S&P 500 gewann 0,22 Prozent auf 2839,13 Punkte. Auch er hatte zuvor ein Rekordhoch markiert.
Neben der US-Steuerreform hatten jüngst überwiegend gute Unternehmenszahlen der Wall Street Rückenwind verliehen. Auch der kurze und mittlerweile beendete «Government Shutdown» – also der durch einen Budgetstreit bedingte teilweise Stillstand der US-Regierung – trübte die Stimmung der Investoren nicht.
Die Berichtssaison der Unternehmen lieferte am Dienstag nun Licht und Schatten. Spitzenreiter im Dow Jones waren die Aktien des Versicherers Travelers . Sie zogen nach der Vorlage der Geschäftszahlen für das Schlussquartal um knapp 5 Prozent an. Die Anteilscheine des Industriekonzerns General Electric knüpften mit einem Plus von 4,45 Prozent an ihren Erholungsversuch vom Vortag an.
Apple-Aktien retten ein Miniplus von 0,02 Prozent über die Ziellinie. Nach zunächst deutlicheren Kursgewinnen belasteten sie Sorgen über die iPhone-X-Nachfrage, nachdem ein Analyst der US-Bank JPMorgan auf Anzeichen einer Abschwächung der Nachfrageentwicklung hingewiesen hatte.
Netflix überzeugte die Anleger mit einem starken Wachstum der Abonnentenzahlen und der Erlöse. So brummt der Streamingdienst dank Serienhits wie «Stranger Things» und «The Crown» weiter – zum Jahresende waren Nutzerzahlen und Erlöse überraschend kräftig gestiegen. Die Aktien schnellten um rund 10 Prozent nach oben.
Die Papiere des Telekomkonzerns Verizon fielen um fast ein halbes Prozent. Zwar hatte das Unternehmen zum Jahresschluss kräftig vom milliardenschweren Geschenk der US-Regierung im Zuge der Steuerreform profitiert. Um Sonderposten bereinigt hatte das Ergebnis je Aktie dagegen stagniert.
Die Investoren des Konsumgüterkonzerns Procter & Gamble verlieren mit Blick auf eine geschäftliche Trendwende indes offenbar langsam die Geduld. Hohe Sonderbelastungen hatten dem Gillette- und Pampers-Hersteller im abgelaufenen Geschäftsquartal einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Gewinn war eingebrochen. Der Aktienkurs fiel daraufhin um mehr als 3 Prozent.
Der Gesundheitskonzern Johnson & Johnson übertraf zwar die Erwartungen mit seinen Quartalszahlen sowie dem Geschäftsausblick, der Kurs knickte dennoch um mehr als 4 Prozent ein. Allerdings war er zuletzt auch deutlich gestiegen.
Am Rentenmarkt stiegen richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen um 10/32 Punkte auf 96 27/32 Punkte. Ihre Rendite betrug 2,61 Prozent. Der Euro hielt sich auf hohem Niveau und notierte bei 1,2296 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,2249 (Montag: 1,2239) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8164 (0,8171) Euro gekostet. (awp/mc/pg)