Roche und GE gehen Partnerschaft in digitaler Diagnostik ein
Basel – Roche und GE Healthcare haben sich auf eine Partnerschaft im Bereich der digitalen Diagnostik geeinigt. Wie der Pharmakonzern am Montag mitteilt, geht es konkret um die Entwicklung einer Diagnoseplattform, durch die die Behandlung von Krebs- und Intensivpatienten optimiert werden soll. An der Börse wird die Partnerschaft zunächst eher neutral betrachtet, wie die Kursreaktion zeigt.
Gemeinsam wolle man eine Software zur klinischen Entscheidungsunterstützung entwickeln, die eine schnellere, präzisere und zuverlässigere Entscheidungsfindung und somit frühere Diagnosen und individuelle Behandlungen ermöglichen soll, heisst es dazu in der Mitteilung weiter. Im Rahmen der geplanten Partnerschaft sollen die In-vivo-Daten der Bildgebungs- und Überwachungssysteme von GE mit den In-vitro-Daten des Roche-Portfolios für Biomarker, Gewebepathologie, Genomik und Sequenzierung kombiniert und modernsten Analyseverfahren unterzogen werden.
Zunächst werde sich die Partnerschaft auf Produkte zur Beschleunigung und Verbesserung individueller Behandlungsoptionen für die Bereiche Onkologie und Intensivmedizin konzentrieren.
Analyst: Digitalisierung ist Segen für Pharmabranche
Für Analyst Michael Nawrath von der Zürcher Kantonalbank handelt es sich bei der geplanten Partnerschaft um eine zukunftsweisende Zusammenarbeit. Für den Experten stellt das digitale Zeitalter einen Segen für die Pharma-Industrie dar. «Denn es werden sich heute noch ungeahnte Verbesserungen in der Patientenbetreuung von der Diagnostik bis hin zur individualisierten Therapie in schon absehbarer Zeit herauskristallisieren», schreibt der Experte in einem ersten Kommentar.
GE sei aktuell in einer noch nie dagewesenen Restrukturierung, nach der nur drei Einheiten übrig bleiben sollen. Eine davon werde GE Healthcare sein, eine Industrieeinheit der Zukunft. Roche habe sich also einen sehr erfahrenen sowie für die Zukunft gewappneten Partner ausgesucht, um in der Nutzung der Diagnostik neue Massstäbe zu setzen.
Mit einem Rückgang um 0,1% tendieren die Genussscheine von Roche gegen 9.30 Uhr in etwa mit dem Leitindex SMI, der zeitgleich um 0,04% nachgibt. (awp/mc/ps)