US-Schluss: Dow rückt 0,9% auf 25’296 Punkte vor

US-Schluss: Dow rückt 0,9% auf 25’296 Punkte vor

New York – Kein Halten hat es auch am Freitag an der Wall Street gegeben. Die grossen Indizes Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 erklommen schon wieder Höchstmarken. Und das trotz einer kleinen Delle am sonst so robusten Arbeitsmarkt. Im Dezember hatte die Wirtschaft deutlich weniger Stellen geschaffen als erwartet. Das liess die Börsianer jedoch gänzlich unbeeindruckt. Der Dow Jones Index setzte sich mit einem Gewinn von 0,88 Prozent auf 25’295,87 Punkte weiter von der 25’000er Marke ab.

Es war für den Dow der dritte Börsentag in Folge mit Rekordhoch. Immer neue Höchstkurse der grossen Indizes seinen mittlerweile wohl «Business as usual», schrieb David Madden vom Broker CMC Markets. Der Analyst fügte hinzu: «Die grossen US-Aktienindizes machen einen überhitzten Eindruck, aber noch scheint die Kauflust nicht nachzulassen». In der ersten Handelswoche des neuen Jahres brachte es der Dow auf ein Plus von 2,33 Prozent.

Konjunkturellen Rückenwind erhielten die Kurse von den Aufträgen der US-Industrie, die im November überraschend stark gestiegen waren. Der marktbreite S&P 500 legte um 0,70 Prozent auf 2743,15 Zähler zu, hier war es sogar das vierte Rekordhoch in Folge. Der Technologie-Index Nasdaq 100 rückte um 1,04 Prozent auf 6653,29 Punkte vor, auf Wochensicht ist das ein Anstieg um 4 Prozent.

Auf die schwächeren Arbeitsmarktdaten reagierten Experten gelassen: «Offen bleibt, ob die US Firmen tatsächlich weniger Mitarbeiter einstellen wollten oder ob sie einfach keine Mitarbeiter mehr finden», merkte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners an. «Die schwächere Zahl ist kaum überraschend, da es im Dezember eiskalt in den USA gewesen ist und es sich bei dieser Witterung am Bau schlecht arbeiten lässt», sagte Daniel Saurenz von Feingold Research.

Bei den Einzelwerten gab es nur wenig Bewegung. Eine der wenigen Ausnahmen waren Boeing, die erstmals in ihrer Börsengeschichte die Marke von 300 US-Dollar hinter sich liessen. Die Aktie setzte sich mit plus 4,10 Prozent auf 308,84 Dollar klar an die Spitze des Dow Jones Index. Laut dem «Wall Street Journal» verhandelt Boeing gegenwärtig mit dem brasilianischen Flugzeugbauer Embraer und Vertretern der Regierung Brasiliens, um deren Bedenken gegen eine Übernahme des heimischen Konzerns durch die Amerikaner auszuräumen.

Beobachtern zufolge könnte Boeing mit dem Deal im Segment Mittelstrecken-Jets dem Kontrahenten Airbus besser Paroli bieten. Die Europäer hatten im Oktober die Mehrheit an einem Gemeinschaftsunternehmen mit dem Flugzeugbauer Bombardier übernommen, das auf die Fertigung dieser Maschinen spezialisiert ist.

Die Papiere des Herstellers alkoholischer Getränke Constellation Brands fielen um 2,62 Prozent nach Ergebnissen im dritten Quartal. Allerdings waren die Papiere erst am Tag zuvor auf ein Rekordhoch von 229,50 US-Dollar geklettert. Die Analystin Vivien Azer vom Investmenthaus Cowen bemängelte schwache Zahlen bei Weinen und Spirituosen.

Daneben bewegten Analystenkommentare die Kurse. Goldman Sachs hob Xilinx von «Neutral» auf «Buy», was der Aktie des Chip-Designers ein Plus von gut 5 Prozent einbrachte. Die Barclays Bank erhöhte das Kursziel für Nike von 71 auf 75 US-Dollar und riet zum Übergewichten der Papiere im Portfolio. Diese legten um 0,85 Prozent auf knapp 64 Dollar zu.

Der Eurokurs lag zuletzt bei 1,2042 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2045 US-Dollar festgesetzt. Am Anleihemarkt gaben die Kurse leicht nach: Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen schlossen 5/32 Punkte niedriger auf 98 2/32 Punkte und rentierten mit 2,47 Prozent. (awp/mc/ps)

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