CH-Schluss: SMI gibt 0,3% auf 9’382 Punkte nach
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag zum zweiten Mal in Folge mit tieferen Kursen aus der Sitzung gegangen. Ein starkes Börsenjahr endet damit mit einer leichten Schwäche. Am letzten Handelstag des Jahres bewegte sich der SMI etwas unter dem Niveau des Vortages mehrheitlich seitwärts, ehe gegen Handelsende mit den sich abschwächenden US-Börsen noch einmal ein gewisser Abgabedruck aufkam. Insbesondere die drei Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche büssten gleichzeitig nochmals an Terrain ein. Insgesamt verlief das Handelsgeschehen aber der Festtagszeit entsprechend in ruhigen Bahnen.
Mit der Seitwärtstendenz in der vergangenen Woche und den Verlusten der kurzen Altjahreswoche sei die Spannung der letzten Monate aus den Märkten gewichen, hiess es in Börsenkreisen. Dies könne eine gute Voraussetzung für einen kräftigen Start im neuen Jahr sein – verbunden mit einem Angriff auf das Allzeithoch von 2007. Trotz mahnender Stimmen entsprächen weiter steigende Kurse auch der Mehrheit der Prognosen für das kommende Jahr. Die weiterhin expansive Geldpolitik der Notenbanken könnte es möglich machen.
Der Swiss Market Index (SMI) beendete den letzten Handelstag mit einem Minus von 0,25% bei 9’381,87 Punkten. Auf Jahressicht ergab sich somit ein Plus von 14% (dividendenbereinigt +18%), weshalb 2017 als sehr gutes Börsenjahr in die Geschichte eingehen wird. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gab am Freitag 0,27% auf 1’517,91 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,26% auf 10’751,51 Punkte nach. Auf Jahressicht stiegen der SPI um rund 20% und der SLI um rund 17%.
Von 30 wichtigsten Titeln beendeten deren 24 den letzten Handelstag im Minus. In der Jahresrangliste gibt es dagegen lediglich zwei Verlierer, nämlich Aryzta und Swiss Re.
Nachrichten zu einzelnen Unternehmen gab es am Berichtstag bei den Bluechips keine mehr. Die grössten Einbussen erlitten Clariant (-2,0%) und mit etwas Abstand Logitech (-1,1%). Diese gehören mit einer positiven Jahresperformance von rund 56% bzw. knapp 30% aber zu den grossen Gewinnern des Börsenjahres.
Etwas deutlichere Abgaben verzeichneten zum Schluss noch Sika (-1,1%), Schindler (-0,8%) oder Dufry (-0,7%). Roche verloren am Freitag 0,4% und gehören mit einem Jahresplus von rund 6% zu den Schlusslichtern in jener Rangliste. Da half die kurz vor dem Jahresende vorgenommene Kurszielerhöhung durch JP Morgan mit einer Bestätigung des Ratings «Overweight» nicht mehr viel. Das US-Institut verwies in einer Branchenstudie auf die gut gefüllte Pipeline des Pharmakonzerns.
Auf der schmalen Gewinnerseite fanden sich zum Schluss SGS (+0,5%) und Lonza (+0,2%) zuoberst.
Im Jahresranking liessen sich damit Lonza mit einem Plus von gut 60% nicht mehr von der Spitze verdrängen. Nur knapp dahinter landeten Sika und Clariant mit Avancen um jeweils knapp 60% auf den Plätzen.
Mit Kursfortschritten um je gut 30% blicken auch die Aktionäre von Credit Suisse, Julius Bär und Richemont auf ein sehr gutes Börsenjahr zurück, Partners Group zogen hinter dem Spitzentrio gar um rund 40% an.
Im breiten Markt gab es mit wenigen Ausnahmen am Freitag ebenfalls kein allzu grossen Bewegungen mehr. Aufgefallen sind etwa noch BVZ Holding mit einem Minus von 5,6% oder Cassiopea mit einem Plus von knapp 10%.
Der Überflieger des Jahres 2017 war hier AMS mit einem exorbitanten Plus von 208%. Mehr als verdoppelt haben ihren Wert auch Meyer Burger, Von Roll, SNB, Orascom und Cicor. (awp/mc/ps)