CS-CFA-Indikator steigt im Dezember auf 52,0 Punkte

CS-CFA-Indikator steigt im Dezember auf 52,0 Punkte
(Bild: Fotolia / Eisenhans)

Zürich – Ökonomen und Analysten sind in Bezug auf den Schweizer Konjunkturverlauf in den kommenden sechs Monaten deutlich optimistischer als noch im November. Der sogenannte CS-CFA-Indikator, der die Experten-Erwartungen misst, ist im Dezember gegenüber dem Vormonatswert um 11,3 auf 52,0 Punkte gestiegen. Das ist der höchste Stand seit Anfang 2010.

Die meisten Analysten erwarten zudem eine Seitwärtsbewegung beim Franken sowie beim Öl- und Goldpreis, dagegen bestehen weiterhin sehr positive Erwartungen gegenüber den Aktienmärkten der Schweiz, der Eurozone und der USA, schreiben die Ökonomen der Credit Suisse am Mittwoch, welche den Index zusammen mit der CFA Society Switzerland berechnen.

Die aktuelle Konjunktursituation in der Schweiz wurde von knapp 56% (VM 52%) der Umfrageteilnehmer positiv bewertet. In Bezug auf die wirtschaftliche Situation über die nächsten sechs Monate hinweg erwarten ebenfalls 56% der Befragten eine anhaltende Verbesserung und nur 4% rechnen mit einer Verschlechterung.

Mit Blick auf die Exporte gehen 54% davon aus, dass sich deren Dynamik beschleunigen wird. Das ist der höchste Prozentsatz seit Aufnahme dieser Frage in den Index im April 2013. Die Erwartungen für die wirtschaftliche Entwicklung der wichtigsten Handelspartner sind denn auch mehrheitlich positiv. So bewerten 64% respektive 76% die aktuelle Konjunktursituation in der Eurozone, beziehungsweise den USA positiv. Zudem erwartet jeweils mehr als die Hälfte der Befragten, dass sich die Wirtschaftssituation in beiden Regionen in den nächsten Monaten nicht verändern wird, schreiben die CS-Ökonomen.

Keine starken Bewegungen beim Franken erwartet
Die Erwartungen der Umfrageteilnehmer bezüglich des Euro-Franken-Kurses sind im Grossen und Ganzen unverändert zum Vormonat. Knapp die Hälfte der Befragten glaubt, dass sich die Seitwärtsbewegung der letzten zwei Monate fortsetzen wird. Dagegen rechnen 32% mit einer Abwertung des Frankens und nur 20% mit einer Aufwertung. Auch gegenüber dem US-Dollar glauben 52% der Befragten (Vormonat: 41%) an keine grossen Veränderungen des Frankens, wohingegen 36% mit einer Abwertung rechnen.

In einer Sonderfrage wollte die CS erfahren, wo die Finanzexperten das langfristige Wirtschaftswachstum verorten. Ähnlich wie in den Vorquartalen erwartet die Mehrheit der Analysten hier ein jährliches Wachstum zwischen 1,0% bis 2,0%. Befragt nach der langfristigen Inflationsrate der Schweiz, gab die Mehrheit der Befragten an, dass diese im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr zwischen 0,0% und 2,0% betragen werde.

Ein halbes Jahr nach den britischen Wahlen befragte die CS die Analysten ausserdem zum zweiten Mal zu ihren Erwartungen bezüglich der Konsequenzen des unerwartet schwachen Ergebnisses von Premierministerin Theresa May. Wie damals erwartet fast keiner der Befragten eine Abkehr vom Brexit. Während vor sechs Monaten noch 62% der Analysten eine Verlangsamung des Brexit-Prozesses vermuteten, sehen heute nur 17% eine tatsächliche Verlangsamung und 52% keine Einflüsse, so die CS-Ökonomen.

Die aktuelle Umfrage wurde zwischen dem 8. und 18. Dezember durchgeführt. (awp/mc/ps)

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