Zur Rose konzentriert sich am Standort Halle auf Healthcare-Services
Steckborn – Die Versandapotheke Zur Rose wird das Geschäft am deutschen Standort Halle auf Dienstleistungen im Gesundheitswesen ausrichten und sich dort fortan vom Versandgeschäft zurückziehen. Von der Neuausrichtung der Tochter Zur Rose Pharma seien bis Mitte 2018 rund 40 Mitarbeitende betroffen, teilte die Gruppe am Montagabend mit. Sie sollen von Massnahmen eines Sozialplans profitieren, der Angebote zur Umschulung oder auch eine Jobbörse beinhalte. Gleichzeitig werde man rund 90 Personen weiterbeschäftigen und den Standort künftig im Rahmen der neuen Strategie weiter ausbauen.
Die Neuausrichtung von Zur Rose Pharma gehe mit den Plänen von Ulrich Nachtsheim, dem Inhaber der Apotheke Zur Rose in Halle, einher. Er wolle altersbedingt kürzer treten und sich aus dem Versandgeschäft zurückziehen, heisst es weiter. Zur Rose Pharma wickelte bisher insbesondere die Logistik und verschiedene administrative Aufgaben für seine Apotheke ab. Im Rahmen einer Nachfolgelösung werde beabsichtigt, die Versandkunden aus den Niederlanden heraus von einer neu zu gründenden Versandapotheke der Zur Rose-Gruppe zu bedienen.
Analystin überrascht
Die Restrukturierung in Halle komme für sie überraschend, schreibt in einem Kommentar Sibylle Bischofberger, Analystin bei der ZKB. Da mit ausserordentlichen Restrukturierungskosten gerechnet werden müsse, sei die Massnahme leicht negativ einzuschätzen.
Zur Erläuterung des Sachverhalts schreibt die Analystin, dass Zur Rose wegen des Fremdbesitzverbots ohne einen Apotheker mit eigener Apotheke als Partner keinen Versandhandel aus Deutschland betreiben dürfe. Bis anhin habe Zur Rose für den Apotheker die Logistik und die administrativen Aufgaben für die Versandapotheke erbracht, so Bischofberger weiter.
Die Aktien verlieren am Dienstag kurz nach Börseneröffnung 0,1% auf 144,70 CHF während der Gesamtmarkt (SPI) 0,25% höher steht. (awp/mc/ps)