US-Schluss: Dow büsst 0,4% auf 23’358 Punkte ein

US-Schluss: Dow büsst 0,4% auf 23’358 Punkte ein

New York – Die kurze Erholung vom Vortag hat am Freitag an der Wall Street schon keine Fortsetzung mehr gefunden. Angesichts der andauernden Hängepartie um die Steuerreform von US-Präsident Donald Trump und mangels positiver Impulse gab der Dow Jones Industrial zur Schlussglocke um 0,43 Prozent auf 23 358,24 Punkte nach. Börsianer verwiesen darauf, dass vor dem Wochenende keine grossen Risiken mehr eingegangen würden.

Nach dem zuvor erreichten Rekord von 23’602 Punkten liegt eine vergleichsweise schwankungsreiche Woche hinter dem Kursbarometer, das am Mittwoch den prozentual grössten Tagesverlust seit mehr als zwei Monaten erlitten hatte, Tags darauf aber auch die grössten Gewinne in diesem Zeitraum. Letztlich ging der Dow mit einem kleinen Wochenminus von 0,27 Prozent aus dem Handel.

Auch die übrigen New Yorker Indizes schlugen sich am Freitag nicht merklich besser. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,26 Prozent auf 2578,85 Zähler abwärts. Nach einer Tags zuvor erreichten Bestmarke verlor der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 0,39 Prozent auf 6314,51 Punkte.

Genau verfolgt wurde zu Wochenschluss weiter das politische Geschehen in Washington. Im Repräsentantenhaus hatte die versprochene Steuerreform von Präsident Donald Trump zwar am Vortag eine wichtige Hürde genommen, die schwierigere steht mit dem Senat aber noch bevor. Auf Konjunkturseite kamen positive Signale vom Häusermarkt, die aber den Markt nicht merklich bewegten.

Coca-Cola waren im Dow minus 1,80 Prozent unter den grössten Verlierern. Analystin Andrea Teixeira von JPMorgan hatte zwar ein insgesamt positives Fazit vom am Donnerstag zu Ende gegangenen Investorentag des Getränkeherstellers gezogen. Die Pläne des Managements zur Gewinnverbesserung seien im Aktienkurs aber schon mehr als deutlich eingearbeitet. Wal-Mart sanken ausserdem in einer Gegenreaktion auf ihren deutlichen Kurssprung vom Vortag um etwas mehr als 2 Prozent.

Ein Kursfeuerwerk, das in der ganzen Branche für Euphorie sorgte, brannten die Papiere des Sporthändlers Foot Locker mit einem Satz nach oben um mehr als 28 Prozent ab. Grund dafür waren besser als erwartet ausgefallene Zahlen für das dritte Jahresviertel und Optimismus für das Weihnachtsquartal, der auch bei Sportartikelherstellern gut an kam. Die Nike-Papiere etwa sprinteten mit plus 3,42 Prozent an die Spitze im Dow.

Auch von der Textilhandelskette Abercrombie & Fitch gab es Nachrichten, die an den Börsen regelrecht gefeiert wurden. Die Titel schossen nach besser als erwarteten Zahlen für das dritte Quartal um fast ein Viertel in die Höhe. Die für junge Mode berühmten Hollister-Läden hatten dem Mutterkonzern mit einer starken Umsatzentwicklung neues Leben eingehaucht.

Spekulationen über den Verkauf von Unternehmensteilen trieben ausserdem den Aktienkurs von 21st Century Fox um etwas mehr als 6 Prozent hoch. Vor allem der Kabelnetzbetreiber Comcast und der Telekomkonzern Verizon wird dabei Interesse nachgesagt. Während Comcast daraufhin um rund 2,5 Prozent nachgaben, reagierten Verizon im Dow mit einem Kursgewinn von fast 1,5 Prozent positiv darauf.

Für die Anteile des Elektroautobauers Tesla ging es um fast 1 Prozent hoch. Für Aufmerksamkeit sorgte hier, dass der Elektroautobauer neben einem neuen Roadster auch einen strombetriebenen Lastwagen vorgestellt hatte, der mit voller Ladung und einem Gewicht von 40 Tonnen eine Reichweite von rund 800 Kilometern erreichen soll.

US-Staatsanleihen entwickelten sich am Freitag vor dem Hintergrund der schwachen Aktienmärkte freundlich. Richtungweisende zehnjährige Papiere stiegen um 9/32 Punkte auf 99 5/32 Punkte. Der Eurokurs orientierte sich weiter an der Marke von 1,18 US-Dollar. Zuletzt wurden in New York 1,1795 Dollar für einen Euro bezahlt. Die EZB hatte den Referenzkurs zuvor auf exakt diesem Kurs festgesetzt. Am Donnerstag hatte er 1,1771 Dollar betragen. (awp/mc/ps)

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