Schweizer CFO sind laut Deloitte-Umfrage noch optimistischer geworden

Schweizer CFO sind laut Deloitte-Umfrage noch optimistischer geworden

Zürich – Schweizer Finanzchefs blicken laut einer Umfrage so optimistisch in die Zukunft wie seit dem Frankenschock nicht mehr. Die guten Aussichten regen auch den Investitionsappetit der Unternehmen an.

45% der 114 befragten Schweizer Finanzchefs erwarten, dass ihr Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten mehr investieren wird, wie aus der CFO-Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte vom September hervorgeht. 13% erwarten sinkende Investitionen.

Unter dem Strich verbesserten sich damit die Investitionserwartungen im Vergleich zu Jahresbeginn um 15 Prozentpunkte auf 31%. Im europäischen Durchschnitt beträgt das Plus 3%punkte auf einen Nettosaldo von 27%.

Die Investitionen der einheimischen Unternehmen seien mehrheitlich in der Schweiz geplant, schreibt Deloitte in einer Mitteilung vom Dienstag.

Besonders in den exportierenden Branchen wollen Unternehmen wieder investieren. Nach dem Frankenschock hätten viele exportierende Unternehmen Investitionen und Beschäftigung stark zurückgefahren. Nun sei die Investitionsbereitschaft wieder auf breiter Front vorhanden, heisst es in der Mitteilung.

Mehr Zurückhaltung bei Personalaufbau
Dabei soll auch das Personal in der exportierenden Branche aufgestockt werden. Unternehmen aus anderen Branchen zeigen sich dabei allerdings zurückhaltender.

Insgesamt haben sich die Beschäftigungserwartungen verschlechtert. Der Nettosaldo nahm gegenüber dem Vorquartal um 5%punkte auf 18% ab. Dabei rechnen zwar 40% mit einem Personalausbau, auf der anderen Seite erwarten 22% einen Abbau.

Mehr Umsatz über die kommenden zwölf Monate budgetieren knapp vier Fünftel (79%, gegenüber 76% im Vorquartal). 41% (Vorquartal 38%) rechnen mit höheren Margen.

Keine Zinswende vor 2020
Den Optimismus in der Schweiz führt Deloitte nicht nur auf die allgemein positiven Konjunkturdaten zurück, sondern auch auf den sich abschwächenden Franken. Doch damit sei die positive Stimmung gefährdet, wenn der Franken wiedererstarken sollte.

Dennoch: Die Währungsrisiken seien inzwischen weniger ausgeprägt als in der Vergangenheit, da sich die Mehrheit der Schweizer Unternehmen mittlerweile auf das volatilere Umfeld und die Währungsrisiken eingestellt hätten.

Derweil rechnen die Finanzchefs eher wieder mit einer längeren Dauer der Negativzinspolitik. «Die Schweizerische Nationalbank (SNB) kann auch bei einem stabilen Wirtschaftswachstum die Zinsen kaum vor dem Euroraum erhöhen, daher rechnen wir nicht mit einer Zinswende vor Anfang 2020», lässt sich Dennis Brandes, Co-Autor der Umfrage, zitieren. (awp/mc/ps)

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