Devisen: Franken legt nach Zuspitzung im Katalonien-Konflikt zu
Frankfurt am Main – Der Franken ist im Zuge der Zuspitzung im Katalonien-Konflikt deutlich stärker geworden. Zum Euro fiel er unter die Marke von 1,16 CHF. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung zu 1,1572 CHF gehandelt. Ein ähnliches Bild gegenüber dem US-Dollar: Hier fiel der Franken wieder unter Parität auf zuletzt 0,9993 CHF.
Auch der Euro geriet gegenüber dem US-Dollar seit der Abstimmung im katalonischen Parlament weiter unter Druck. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1581 USD. Im frühen Handel hatte der Euro noch gut einen halben Cent höher notiert.
Katalanische Regionalregierung soll entmachtet werden
Der spanische Senat hat am Freitag mit grosser Mehrheit eine Entmachtung der katalanischen Regionalregierung und andere Zwangsmassnahmen gebilligt. Ministerpräsident Mariano Rajoy kann damit mit harter Hand gegen die nach Unabhängigkeit strebende katalanische Führung vorgehen. Kurz zuvor hatte das katalanische Parlament mehrheitlich für einen Prozess zur Gründung eines unabhängigen Staates gestimmt. Nicht nur der Euro wurde belastet, auch die spanischen Staatsanleihen gerieten unter Druck. Spanien ist die viertgrösste Volkswirtschaft der Eurozone.
Seit Donnerstagnachmittag hat der Euro um mehr als zwei US-Cent nachgegeben. Auslöser war am Donnerstag die Entscheidung der EZB, die ihre Geldschwemme ab Anfang 2018 zwar eindämmen will, zugleich aber ihre sehr lockere geldpolitische Grundlinie beibehält. Bei den Entscheidungen habe ganz die zeitliche Verlängerung der Käufe im Blick gestanden und nicht die Reduzierung der monatlichen Käufe, begründet Lutz Karpowitz, Devisenexperte bei der Commerzbank, die Kursverluste.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88633 (0,89010) GBP und 132,52 (133,75) JPY fest.
Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1266,45 (1273,75) Dollar gefixt. (awp/mc/pg)