Idorsia im Q3 erwartungsgemäss mit Verlust

Idorsia im Q3 erwartungsgemäss mit Verlust
Idorsia-CEO Jean-Paul Clozel. (Foto: Idorsia)

Allschwil – Das im Sommer 2017 gestartete Pharmaunternehmen Idorsia weist für das dritte Quartal 2017 erwartungsgemäss einen klaren Reinverlust aus. Ihre Prognose für den Betriebsaufwand im Gesamtjahr haben die Verantwortlichen allerdings nach unten korrigiert. Für das Mitte Juni 2017 gestartete Unternehmen, das aus der von Johnson&Johnson (J&J) übernommenen Actelion ausgegliedert wurde, ist es das erste vollständige Quartal.

Für die drei Monate Juli bis September resultierte ein Reinverlust von 62 Mio CHF (Non-GAAP), der Non-GAAP-Verlust belief sich auf 71 Mio CHF, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die Entflechtung von Actelion schreite planmässig voran, sagte Idorsia-CEO Jean-Paul Clozel im Gespräch mit AWP. Noch sei der Abtrennungsprozess – etwa bezüglich der IT – nicht vollständig abgeschlossen, räumte er ein: «2018 werden wir vollständig separiert sein.»

Guidance gesenkt
Der Betriebsverlust (Non-GAAP) belief sich auf 61 Mio CHF. Für das Gesamtjahr 2017 senken die Idorsia-Verantwortlichen ihre Guidance und erwarten noch einen Betriebsaufwand von 160 bis 170 Mio CHF, bisher waren die Verantwortlichen von 180 bis 190 Mio CHF ausgegangen. Einer der Hauptgründe für die Korrektur der Guidance sei eine bessere Visibilität bezüglich der Separierung der beiden Unternehmens, sagte Finanzchef André Muller.

Für die gesamte bisherige Geschäftstätigkeit – das heisst für die Periode vom 15. Juni bis Ende September -, resultierte unter dem Strich ein Reinverlust von 63 Mio CHF (Non-GAAP) bzw. ein Verlust pro Aktie von 0,65 CHF. Das Unternehmen verfügt weiterhin über Barmittel von 952 Mio CHF nach 1,01 Mrd per Ende Juni, wie der Mitteilung weiter zu entnehmen ist.

J&J-Entscheid zu Aprocitentan noch 2017
Sehr zuversichtlich gab sich CEO Clozel bezüglich der Pipeline des Unternehmens. Es gebe wenige Pharma-Startups mit gleich vier Wirkstoffen an der Schwelle zur fortgeschrittenen Phase III, betonte er. Bezüglich des Medikaments Aprocitentan zur Behandlung von resistenter Hypertonie, das von Analysten als potenzieller Blockbuster angesehen wird, erwartet Clozel einen Entscheid von J&J über eine Einlizenzierung noch vor Ende 2017. Im diesem Fall würde eine Meilensteinzahlung an Idorsia über 230 Mio USD fällig.

Ebenfalls auf gutem Weg sieht der CEO den Wirkstoff ACT-541468 (DORA) zur Behandlung von Schlaflosigkeit. Eine Überführung in die Phase III könnte Ende 2017 oder Anfang 2018 geschehen, meinte Clozel. Zufrieden zeigte er sich schliesslich mit den Mittel Clazosentan zur Behandlung von zerebralen Gefässspasmen. «In diesem Bereich gibt es ein sehr hohes Patientenbedürfnis», betonte der Idorsia-CEO.

Stabiler Aktionär
Mit seinem Aktienbesitz an Idorsia zeigte sich Clozel zufrieden. Das Ehepaar Jean-Paul und Martine Clozel hatte im vergangenen Sommer nach dem Börsengang den Anteil stark ausgebaut und kommt nach den jüngsten Angaben auf einen Anteil von knapp 26%. «Ich fühle mich sehr gut positioniert», sagte der ehemalige Actelion-Gründer im Gespräch. Es sei wichtig, einen stabilen Aktionär zu haben: die diversen «Angriffsversuche» von Finanzinvestoren in den vergangenen Jahren auf die erfolgreiche Actelion habe er als «eine unerfreuliche Zeit» in Erinnerung, meinte Clozel. (awp/mc/ps)

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