Huber+Suhner nach neun Monaten mit Umsatz- und Auftragsplus

Huber+Suhner nach neun Monaten mit Umsatz- und Auftragsplus
Urs Ryffel, CEO Huber+Suhner. (Foto: H+S)

Herisau – Huber+Suhner hat in den ersten neun Monaten 2017 mehr umgesetzt und deutlich mehr Aufträge erhalten. Gut läuft es insbesondere im Transportmarkt, während der Preisdruck im Kommunikationsmarkt den grössten Geschäftsbereich Fiberoptik belastet. Die Prognosen für das Gesamtjahr werden deshalb gesenkt.

Der Umsatz stieg in der Berichtsperiode von Januar bis September um 5% auf 588,3 Mio CHF und der Auftragseingang um 10% auf 623,6 Mio. Organisch, d.h. bereinigt um Währungs- und Kupferpreis-Einflüsse sowie um Portfolioeffekte, lag das Umsatzwachstum bei 3,3%, wie das in der elektrischen und optischen Verbindungstechnik tätige Unternehmen am Dienstag mitteilt. Damit wurden die Erwartungen der Analysten beim Umsatz nicht erreicht, beim Auftragseingang dagegen übertroffen.

Gegenüber den 5,2% im ersten Semester hat sich das organische Wachstum damit wie angekündigt zuletzt verlangsamt. Das Geschäftsvolumen im dritten Quartal habe erwartungsgemäss nicht mit den Durchschnittswerten des dynamischen ersten Halbjahres Schritt halten können, so Huber+Suhner. In allen drei Hauptzielmärkten Kommunikation, Transport und Industrie sei aber der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahresquartal gesteigert worden.

Fiberoptik leidet unter Nachfrageschwäche
Dabei entwickelte sich der Kommunikationsmarkt uneinheitlich. Während das Geschäft mit Mobilfunknetzbetreibern und mit Datenzentren gewachsen sei, hätten sich die Aufträge von Kommunikationsausrüstern markant abgeschwächt, heisst es. Die Nachfrage aus dem Transportmarkt, insbesondere von Bahnkunden aus dem asiatischen Raum, bezeichnet das Unternehmen dagegen als «schwungvoll». Und der Industriemarkt habe ebenfalls zur positiven Entwicklung beigetragen.

Insgesamt stagnierte der Umsatz im dritten Quartal auf Vorjahresniveau. Von den drei Sparten habe dabei die Sparte Hochfrequenz (Umsatz 9 Mte: +7%) weiterhin gut abgeschnitten und Niederfrequenz besser als im Vorjahr. Niederfrequenz weist nach neun Monaten ein Umsatzminus von 1% aus, nach dem ersten Semester waren es noch gut -6%, die Sparte hat also aufgeholt.

Ein signifikanter Umsatzrückgang ergab sich dagegen im Quartal in der Sparte Fiberoptik, wofür das Unternehmen eine Flaute bei Wellenlängen-Multiplexer-Produkten (WDM) verantwortlich macht. Dies sei vor allem auf Markt- und Logistikeffekte zurückzuführen, welche die Nachfrage nach WDM-Produkten um mehr als die Hälfte habe einbrechen lassen. Der Umsatzvorsprung auf das Vorjahr liegt hier nach neun Monaten noch bei 7%, im ersten Semester resultierte noch ein Umsatzplus von über 18%.

Ausblick gesenkt
Aufgrund dieser Nachfrageschwäche reduziert Huber+Suhner die Erwartungen für das Gesamtjahr. So soll der Umsatz im Gesamtjahr um rund 4% wachsen und eine EBIT-Marge von «mindestens 7%» erreicht werden. Die letzte Prognose vom August lautete beim Umsatzwachstum noch auf rund 5% und für die EBIT Marge «in der unteren Hälfte des neuen Zielbands von 8 bis 10%».

Im Geschäftsbereich Fiberoptik werde im 100-Gigabit/s-Ethernet CFP-Transceiver-Markt ein deutlich geringeres Volumen mit WDM-Komponenten erwartet, heisst es dazu. Zudem werde der Preisdruck auf Grossprojekten im Kommunikationsmarkt anhalten. Die Profitabilität im grössten Geschäftsbereich Fiberoptik werde deshalb vorübergehend die Werte aus den Vorjahren nicht erreichen.

Die Verlagerung des Business-Mix hin zu Geschäften mit einer vorteilhafteren Margensituation werde aber vorangetrieben und mittelfristig zum Tragen kommen. Die vorübergehende Abschwächung in der Fiberoptik ändere aber nichts an den «sehr positiven Perspektiven» im Glasfasergeschäft. Für die Sparte Hochfrequenz erwartet Huber+Suhner eine stabile Umsatz- und Ertragslage und für die Sparte Niederfrequenz eine fortschreitende Erholung. (awp/mc/ps)

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