Ypsomed baut Werk in Norddeutschland – Investition von mehr als 100 Mio EUR
Schwerin – Erneut sorgt ein Schweizer Unternehmen für eine Millionen-Investition im deutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Nahe der Kaffeekapsel-Fabrik des Lebensmittel-Konzerns Nestlé lässt die Medizintechnik-Firma Ypsomed in Schwerin eine Produktionsstätte für Insulin-Spritzen errichten. Am Dienstag wurde mit dem Bau begonnen. Ypsomed ist nach Angaben von Geschäftsführer Simon Michel weltweit Marktführer für sogenannte Insulin-Pens und Insulin-Pumpen.
Im Schweriner Gewerbegebiet Göhrener Tannen will das Familienunternehmen mit Sitz in Burgdorf bei Bern in den kommenden fünf Jahren mehr als 100 Mio EUR investieren. Das Land hatte massiv darum geworben und auch mit lukrativen Fördersätzen gelockt. Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) sagte, künftig würden hier innovative Produkte hergestellt und zunächst 119 Arbeitsplätze geschaffen. «Die Standortvorteile des Landes haben überzeugt», meinte Glawe und nannte vor allem die gut ausgebaute Infrastruktur, die Nähe zu Hamburg und zur Ostseeregion sowie die Fachkräfte.
22 Standorte im In- und Ausland gepfüft
Nach der Prüfung von 22 Standorten in der Schweiz, Deutschland, Tschechien und Polen sei die Wahl auf Schwerin gefallen. Stadt und Land hätten beste Bedingungen geboten, betonte Michel. Neben Flächenpreisen hundert Mal niedriger als in der Schweiz sei für Ypsomed das Engagement der Schweriner Behörden ein wesentlicher Grund für die Standortwahl gewesen. Das Werk soll im ersten Halbjahr 2019 in Betrieb gehen.
Schweizer Unternehmen haben in Mecklenburg-Vorpommern bislang rund 1500 Jobs geschaffen. Ypsomed will laut Michel in Schwerin künftig etwa 150 Mitarbeiter beschäftigen. Glawe sagte, mit Ypsomed werde die Gesundheitswirtschaft im Land gestärkt. Das Ziel, führendes Gesundheitsland in Deutschland zu werden, rücke näher. (awp/mc/ps)