ESET: Gefährlicher Banking-Trojaner kehrt in Google Play Store zurück
Jena – Der europäische Security-Software-Hersteller ESET hat einen alten Bekannten im Google Play Store entdeckt: Der auf den Namen BankBot getaufte Trojaner fiel den ESET Forschern das erste Mal Anfang 2017 in die Hände. Jetzt hat er klammheimlich seinen Weg zurück in den Google Play Store gefunden. Getarnt als Spiel «Jewels Star Classic» des Entwicklers «GameDevTony» schlich sich die Banking Malware in den Android App-Store ein. Wie so oft nutzten die Entwickler der Malware auch hier Namen bekannter Spielereihen wie Jewels Star. Die betrügerische App wurde insgesamt über 5’000 Mal heruntergeladen, bevor sie auf Hinweis von ESET aus dem Google Play Store entfernt wurde.
Ständige Weiterentwicklung
BankBot hat sich mit der Zeit immer weiterentwickelt und tauchte in verschiedenen Versionen inner- und ausserhalb von Google Play auf. Die aktuelle Variante ist die erste, die erfolgreich verschiedene Elemente der BankBot-Entwicklungen vereint: Eine verbesserte Code-Verschleierung, eine ausgefeilt Dropping-Funktion sowie ein raffinierter Infektionsmechanismus, der die Android Accessibility Funktionen missbraucht, die für die Barrierefreiheit des Geräts sorgen sollen. Diese Funktionen wurden bereits in der Vergangenheit von verschiedenen Trojanern ausgenutzt, meistens ausserhalb von Google Play.
Hauptziel: Kreditkarteninformationen
Lädt der ahnungslose User die App herunter, erhält er ein voll funktionierendes Android-Spiel – allerdings mit einigen versteckten Extras: Der Payload der Banking Malware sowie ein schadhafter Service, die sich innerhalb des Spiels verstecken, werden 20 Minuten nach dem ersten Start ausgeführt. Das infizierte Gerät zeigt dem User nun einen Hinweis mit der Aufforderung an, etwas namens «Google Service» zu aktivieren. Dieser Hinweis erscheint unabhängig davon, was der User aktuell mit dem Gerät macht und ohne erkennbare Verbindung zum Spiel.
Um ihn auszublenden, bleibt dem Nutzer nichts anderes übrig, als auf «OK» zu klicken. Anschliessend wird er zum Android Menü weitergeleitet. Zwischen einigen legitimen Services ist nun auch der durch die Malware erstellte «Google Service» aufgelistet. Beim Anklicken erscheinen die originalen Nutzungsbedingungen von Google. Sind die Services einmal aktiviert, beginnt die Malware die Kreditkarteninformationen ihres Opfers auszulesen.
Gut getarnt ist halb gewonnen
Die Betrüger haben in dieser Kampagne eine ganze Reihe an Techniken kombiniert, welche unter Autoren von Android Malware immer beliebter werden. Sie machen es den Opfern schwer, die Bedrohung rechtzeitig zu erkennen. Da sich der Trojaner als Google tarnt und 20 Minuten wartet, bevor er mit dem Angriff beginnt, ist es für die Betroffenen schwieriger, diese Aktivitäten mit der jüngst heruntergeladenen App in Verbindung zu bringen.
Android-Nutzer, welche von BankBot betroffen sind, können ihr Gerät manuell bereinigen, indem sie zunächst die Geräte-Administrationsrechte für «Systemupdates» deaktivieren und anschliessend sowohl «Google Update» als auch die betroffene App deinstallieren.
Weitere Informationen zu BankBot finden sich im ESET Blog WeLiveSecurity. (ESET/mc/ps)
Über ESET
ESET ist ein europäisches Unternehmen mit Hauptsitz in Bratislava (Slowakei). Seit 1987 entwickelt ESET preisgekrönte Sicherheits-Software, die bereits über 100 Millionen Benutzern hilft, sichere Technologien zu geniessen. Das breite Portfolio an Sicherheitsprodukten deckt alle gängigen Plattformen ab und bietet Unternehmen und Verbrauchern weltweit die perfekte Balance zwischen Leistung und proaktivem Schutz. Das Unternehmen verfügt über ein globales Vertriebsnetz in über 180 Ländern und Niederlassungen in Jena, San Diego, Singapur und Buenos Aires. Für weitere Informationen besuchen Sie https://www.eset.com/ch-de/ oder folgen uns auf LinkedIn, Facebook und Twitter.