AllianzGI RiskMonitor: Geopolitik bereitet die grössten Sorgen

AllianzGI RiskMonitor: Geopolitik bereitet die grössten Sorgen
(Bild: Fotolia, Marco2811)

Zürich – Geopolitik stellt nach Ansicht der Schweizer und globalen institutionellen Investoren neu die grösste Bedrohung für ihre Performance dar, wie die aktuellste RiskMonitor-Umfrage von Allianz Global Investors (AllianzGI) zeigt. Trotz erhöhten Risiken sind Schweizer Institutionelle aber nicht bereit, Renditepotential für einen höheren Schutz gegen Kursverluste zu opfern. AllianzGI liess für den RiskMonitor weltweit 755 institutionelle Investoren mit einem gehaltenen Vermögen von 34.2 Billionen USD (AuM) befragen.

Zum ersten Mal seit seiner Lancierung im 2013 sind geopolitische Risiken zuoberst auf dem Sorgenbarometer von institutionellen Investoren. Knapp die Hälfte (48%) der Schweizer Investoren gaben Geopolitik als substantielles Risiko für ihre Performance an, gefolgt von der US-Politik, Währungsschwankungen, einer Erhöhung des Zinsniveaus und einem globalen Wirtschaftsabschwung (je 28%). Im Jahr zuvor führte noch die Angst der Schweizer vor einer abermaligen Bankenkrise die Liste an.

Marcel Salzmann, Country Head Schweiz bei AllianzGI: «Die aktuellen Umfragewerte zeigen, wieviel Gewicht Schweizer und globale Investoren der Geopolitik beimessen – und mit den zusätzlichen Spannungen auf der koreanischen Halbinsel dürfte diese Bedeutung weiter anhalten. Mit ‘US Politik’ auf dem zweiten Platz der am meisten genannten Risiken wird deutlich, dass die amtierende Trump-Regierung viel Unsicherheit und das Potential für weiter zunehmende Volatilität – politisch wie auch wirtschaftlich – generiert. Institutionelle Investoren legen als Folge einen verstärkten Fokus auf das Risikomanagement und passen ihre Performance-Erwartungen leicht nach unten an: 51% der Befragten weltweit gaben an, die Erwartungen für das nächste Jahr gesenkt zu haben.»

Aktien sind im Niedrigzinsumfeld die erste Wahl
Gefragt nach den Top 3 Anlageklassen für Zukäufe (long/buy) in den kommenden 12 Monaten dominieren Aktien konkurrenzlos: ‘Europäische Aktien’ sind für Schweizer Investoren mit 44% Nennungen die präferierte Klasse, gefolgt von ‘Schwellenländeraktien’ (40%) und ‘globalen Aktien’ (32%). Auf dem zweiten und dritten Platz zeigen die Daten deutliche Unterschiede zum Vorjahr: Im Jahr 2016 nannten Schweizer Anleger mit 40% noch ‘Unternehmensanleihen im ‹Hochzinssegment’ (2017 nur 12%) sowie mit 24% ‘Immobilienanlagen’ (2017 nur 12%). Trotz der Präferenz für Aktienwerte, fürchtet sich eine grosse Mehrheit der Schweizer Investoren vor Aktienmarktrisiken: 80% der befragten Schweizer gaben an, dass Unsicherheiten an den Aktienmärkten ein erhebliches Risiko für die Erreichung ihrer Performance darstellen können – global sind es mit 44% markant weniger.

«Die Präferenz der Schweizer Institutionellen für europäische Aktienwerte kann mit einer – im Vergleich zu US-Aktien – noch immer höheren Attraktivität erklärt werden. Trotz der Kursschwankungs- und mittlerweile erhöhten Rückschlagsrisiken der Aktienmärkte sind Investoren im anhaltenden Niedrigzinsumfeld gezwungen, in Aktien investiert zu bleiben, um die Renditeziele ihrer Anlageportfolien zu erreichen», erklärt Marcel Salzmann.

Höhere Risiken oder geringere Renditen? Schweizer sind nicht bereit, auf Renditepotential zu verzichten
Institutionelle Investoren sind zunehmend besorgt um politische Risiken und um steigende Unsicherheiten an den Aktienmärkten. Gleichfalls können Investoren aufgrund des global tiefen Zinsniveaus nur mit dem Eingehen höherer Risiken eine positive Zielrendite erreichen. Als Folge fokussieren globale Institutionelle immer mehr auf das Risikomanagement. Rund 60% aller Befragten gaben an, vor dem Hintergrund zunehmender politischer Unsicherheiten ihr Risikomanagement verstärkt zu haben. Diese Vorsicht wiederspiegelt sich auch in den Renditeerwartungen: Neben der Senkung der Renditeerwartungen für das kommende Jahr, waren auch 53% der Institutionellen weltweit bereit, auf Renditepotential zugunsten eines grösseren Schutzes gegen unvorhersehbare Kursverluste zu verzichten.

Marcel Salzmann: «Schweizer institutionelle Investoren sind im internationalen Vergleich optimistischer und risikotragfähiger als ihre ausländischen Pendants. Nur 40% der Schweizer Institutionellen gaben an, ihre Renditeerwartungen für das kommende Jahr gesenkt zu haben (global: 51%). Und obwohl 36% unvorhersehbare, einschneidende Kursverluste (Tail-Risk-Events) für wahrscheinlich halten, sind nur gerade 24% der Schweizer bereit, auf Renditepotential zugunsten eines höheren Schutzes vor derartigen Kursverlusten zu verzichten.»

Einig sind sich globale und Schweizer Institutionelle in mindestens zwei Punkten: Erstens werden aktiv verwaltete Vermögen mit rund 60% (global 68%) gegenüber passiven Investments bevorzugt. Zweitens nennen beide Anlegergruppen Portfoliodiversifikation als zentralen Investitionsgrund in Alternative Anlagen. (AllianzGI/mc)

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