US-Schluss: Dow Jones legt 0,3% auf 21’808 Punkte zu
New York – Die US-Börsen haben zur Wochenmitte einen kleinen Teil ihrer Vortagesverluste wieder wett gemacht. Unterstützung kam von positiven Wirtschaftsdaten. Das Beige Book, der Konjunkturbericht der US-Notenbank (Fed) hingegen lieferte keine neuen Impulse. Der Dow Jones Industrial beendete den sehr schwankungsarmen Handel mit plus 0,25 Prozent auf 21 807,64 Punkte.
Die Risikobereitschaft der Anleger sei allerdings angesichts des schwelenden Nordkorea-Konflikts nach wie vor überschaubar gewesen, auch wenn der Mittelzufluss von sicher geltenden Anlagen etwas abgenommen habe, schrieb Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda.
Für den 500 Werte umfassenden S&P 500 ging es am Mittwoch um 0,31 Prozent auf 2465,54 Punkte nach oben. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 0,31 Prozent auf 5951,13 Punkte.
Das Handelsbilanzdefit der USA war im Juli geringer als erwartet ausgefallen. Zudem verbesserte sich im August wieder die Stimmung ausserhalb des Verarbeitenden Gewerbes, nachdem sie im Juli deutlich gesunken war. «Insgesamt weisen die Einkaufsmanagerindizes auf eine anhaltend robuste Wachstumsdynamik hin», urteilte Analyst Ulrich Wortberg von der Helaba und verwies dabei auch auf den jüngst ebenfalls erfreulich ausgefallenen ISM-Index für die Industrie.
Sorgen um die Spannungen zwischen Nordkorea und den USA rückten dagegen wieder etwas in den Hintergrund. Auch der inzwischen in der Karibik wütende, extrem gefährliche Hurrikan «Irma» fand in den Handelsräumen nur mässiges Interesse.
Unter den Einzelwerten stach an der Nasdaq-Börse der etwas mehr als 16-prozentige Kurssturz der Trivago-Papiere heraus. Die Online-Suchplattform für Hotelbuchungen hatte ihre Ziele für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Wettbewerber Expedia wurde in Mitleidenschaft gezogen und gab im Nasdaq-Auswahlindex um 2,18 Prozent nach.
IT-Dienstleister HP Enterprise (HPE) konnte trotz überraschend stark ausgefallener Zahlen zum dritten Geschäftsquartal die Anleger nicht überzeugen. Ein schwächer als erwarteter Ergebnisausblick auf das letzte Geschäftsjahresviertel brockte den Aktien ein Minus von 1,92 Prozent ein.
Um 1,26 Prozent sackten die Aktien der US-Fluggesellschaft United Continental ab. Neben einem Preiswettkampf und höheren Treibstoffkosten bereitete auch der Hurrikan «Harvey» und der Nordkorea-Konflikt dem Unternehmen grosse Probleme. Es senkte daher seine Prognosen für den Umsatz und den Gewinn im dritten Quartal.
Die Aktien von Intel stiegen im Leitindex Dow dagegen um 2,11 Prozent und zählten damit zu den Favoriten im US-Leitindex. Sie profitierten von der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs, dass der Streit um ein Milliarden-Bussgeld der EU-Kommission gegen den Halbleiterkonzern wegen unfairen Wettbewerbs neu aufgerollt werden muss. Damit dürfte sich das Verfahren um die bereits im Mai 2009 verhängte Strafe von 1,06 Milliarden Euro noch mehrere weitere Jahre hinziehen.
Die Anteilsscheine des Mischkonzerns United Technologies versammelten sich hingegen einen weiteren Tag am Ende des Dow und büssten nun 1,44 Prozent ein. Die US-Ratingagentur Fitch erwägt die Kreditwürdigkeit zu senken, nachdem United in der Nacht zu Dienstag angekündigt hatte, den Flugzeugausrüster Rockwell Collins für 30 Milliarden US-Dollar zu übernehmen.
Am US-Rentenmarkt fielen richtungsweisende zehnjährige Staatsanleihen um 12/32 Punkte auf 101 9/32 Punkte und rentierten mit 2,11 Prozent. In der Nacht auf Mittwoch war ihre Rendite mit 2,06 Prozent zeitweise auf den tiefsten Stand in diesem Jahr gefallen. Der Euro wurde zur Schlussglocke an der Wall Street zu 1,1915 Dollar gehandelt und gab damit seine Gewinne während des US-Handels wieder ab. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1931 (Dienstag: 1,1890) Dollar festgesetzt. (awp/mc/pg)