US-Schluss: Dow Jones verliert 1,1% auf 21’753 Punkte
New York – Der sich zuspitzende Nordkorea-Konflikt sowie ein weiterer heraufziehender Hurrikan haben am Dienstag die US-Börsen belastet. Aktuelle Konjunkturdaten wirkten sich hingegen kaum aus. Nach einem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende büsste der Dow Jones Industrial 1,07 Prozent auf 21 753,31 Punkte ein, womit seine Gewinne aus der vergangenen Woche bereits wieder ausradiert wurden.
Für den 500 Werte umfassenden S&P 500 ging es um 0,76 Prozent auf 2457,85 Punkte abwärts. Der technologielastige Nasdaq 100 büsste 0,92 Prozent auf 5932,73 Punkte ein. Am Freitag noch hatte er kurz nach Handelsstart erstmals in seiner Geschichte die Marke von 6000 Punkten überwunden.
Anleger reagierten beunruhigt auf die Atombombentests Nordkoreas samt der Drohungen von Seiten der USA aber auch von Nordkorea, während etwa Bundeskanzlerin Angela Merkel für eine friedliche Lösung wirbt und Russlands Präsident Wladimir Putin vor einer «globalen Katastrophe und vielen Opfern» warnt. Von geringem Interesse waren dem gegenüber die Auftragseingänge für die US-Industrie im Juli. Sie waren wie am Markt erwartet zurückgegangen. Transportgüter herausgerechnet, waren sie leicht gestiegen.
Dass nach dem Hurrikan «Harvey» zudem nun der Wirbelsturm «Irma» im Anmarsch ist und Richtung Karibik zieht, bedrückte ebenfalls. Ob und wo der inzwischen in die höchste Warnstufe 5 kategorisierte Sturm auf das US-Festland trifft, ist zwar noch unklar, doch für Florida etwa wurde vorsorglich der Ausnahmezustand erklärt. Aktien von US-Versicherern wie etwa Allstate oder des Kfz-Versicherers Progressive reagierten mit überdurchschnittlichen Verlusten von 3,66 Prozent und 3,39 Prozent. Die Aktien der AIG gaben um 1,73 Prozent nach.
Ansonsten stand noch ein Übernahmevorhaben im Fokus, denn es bahnt sich eine der grössten Akquisitionen in der Geschichte der Luftfahrtbranche an. Der Mischkonzern United Technologies will den Flugzeugausrüster Rockwell Collins für insgesamt 30 Milliarden US-Dollar kaufen. Den Aktionären von Rockwell Collins werden insgesamt 140 Dollar je Aktie geboten: 93,33 Dollar in bar und der Rest in United-Anteilen. Während die Aktien von United Technologies am Ende des Wall-Street-Börsenbarometers 5,69 Prozent einbüssten, gewannen die Papiere von Rockwell an der New Yorker Börse (Nyse) 0,30 Prozent.
Zu den Favoriten im Dow zählten hingegen die Aktien von Home Depot mit plus 1,43 Prozent auf 152,93 Dollar. Sie profitierten davon, dass die Bank of America/Merrill Lynch sich positiv zur Baumarktkette äusserte. Die Analysten nahmen die Bewertung mit «Buy» wieder auf und setzten ein Kursziel von 170 Dollar. Damit empfehlen laut der Nachrichtenagentur Bloomberg nun 20 Analysehäuser Home Depot zum Kauf und 10 raten zum Halten. Aktuell gibt es kein Verkaufsvotum.
Am US-Rentenmarkt zogen richtungsweisende zehnjährige Staatsanleihen um 28/32 Punkte auf 101 20/32 Punkte an und rentierten mit 2,067 Prozent. Der Euro kostete zur Schlussglocke an der Wall Street 1,1914 Dollar, nachdem er wenige Stunden zuvor noch bis auf sein Tageshoch bei 1,1940 Dollar gestiegen war. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1890 (Montag: 1,1905) Dollar festgesetzt. (awp/mc/upd/pg)