Vontobel will beim Neugeld stärker als der Markt wachsen

Vontobel will beim Neugeld stärker als der Markt wachsen
Vontobel-CEO Zeno Staub. (Foto: Vontobel)

Zürich – Die Bank Vontobel hat sich neue Ziele für 2020 gesetzt. Ambitioniert zeigt sich die Bank dabei insbesondere beim Netto-Neugeldzufluss, wo sich das Institut ein stärkeres Wachstum als der Gesamtmarkt zutraut. Erreicht werden sollen die neuen Ziele primär aus eigener Kraft. Sich bietende Akquisitionsgelegenheiten sollen aber auch weiterhin genutzt werden.

Nachdem die Bank die letzten Mittelfristziele erfüllt habe, wolle man nun zum nächsten Wachstumssprung ansetzen, sagte CEO Zeno Staub anlässlich einer am Donnerstag stattfindenden Medienkonferenz zum Investorentag. Die Bank befinde sich angesichts wachsender Vermögen in einem global weiter expandierenden Markt, der aufgrund des steigenden Bedürfnisses der Kunden einem Wealth- und Asset Manager wie Vontobel Chancen biete, zeigte sich Staub überzeugt.

Neue Ziele für Betriebsertrag
Vor diesem Hintergrund hat sich das Institut für 2020 neue Vorgaben für die Eigenkapitalrendite, den Betriebsertrag und den Netto-Neugeldzufluss gegeben. Neu strebt Vontobel ein Ertragswachstum von 4-6% an; bisher gab es dazu offiziell keine Zielvorgabe. Auch beim Netto-Neugeldzufluss hat sich das Institut diese Wachstumsrate von 4-6% (bisher 3-5%) zum Ziel gesetzt.

Daneben strebt Vontobel eine Eigenkapitalrendite von über 12% an, bisher lag die Vorgabe bei «über 10%».

Unverändert blieben indes die Guidance für die Cost-Income-Ratio, die Kernkapital- und die Ausschüttungsquote. Dabei strebt die Bank ein Aufwand-Ertrags-Verhältnis von unter 75%, eine Kernkapitalquote (CET1) von über 12% und eine Gesamtkapitalquote von mehr als 16% an. Die Bank will die Aktionäre weiterhin mit einer Ausschüttungsquote von über 50% am Gewinn teilhaben lassen, der nicht für organisches Wachstum und Akquisitionen genutzt wird.

Primär organisches Wachstum angestrebt
Die Ziele seien so gesetzt worden, dass sie aus eigener Kraft erreicht werden können, sagte Staub weiter. Die Bank sei zwar weiter an Übernahmen interessiert und verfüge dafür Mittel im Umfang von mehr als 500 Mio CHF, doch eine Notwendigkeit für Akquisitionen bestehe nicht.

Im Private Banking will sich Vontobel als «der führende Schweizer Wealth Manager» etablieren. Die Vermögensverwaltung soll dabei ein Netto-Neugeldwachstum von 4-6% erreichen. Im Heimmarkt Schweiz, USA/Kanada und in ausgewählten Emerging Marktes (Osteuropa, Russland und Lateinamerika) traut sich Vontobel gar ein Wachstum von über 10% zu. Die Bruttomarge auf die verwalteten Vermögen soll bei über 65 Basispunkte (bisher 75 BP) zu liegen kommen und die Cost-Income-Ratio (CIR) weniger als 75% betragen.

Das gegenüber der früheren Vorgabe konservativere Ziel für das Aufwand-Ertrags-Verhältnis begründete Georg Schubiger, Leiter Private Banking, mit den in den vergangenen Jahren signifikant gesunkenen Margen. Diesen trägt Vontobel nun Rechnung.

AM: Netto-Neugeldwachstum von 4-6% als Ziel
Im Asset Management hat sich Vontobel ein Netto-Neugeldwachstum von 4-6% (bisher 3-5%), eine Cost-Income-Ratio von unter 65% (bisher unter 70%) sowie die Verteidigung einer Bruttomarge von 40 BP zum Ziel gesetzt. Dieses Margenziel ist gemäss Axel Schwarzer, Leiter Asset Management, im Industrievergleich «durchaus ambitioniert».

In der Division Financial Products hat die Bank die Ambition, ein globaler Führer von strukturierten Produkten und Derivaten zu werden, wie Roger Studer, Head Investment Banking sagte. Finanziell will die Bank den Betriebsertrag dieses Bereichs auf über 300 Mio CHF steigern. Die Vorsteuerrendite von soll mindestens 30% (bisher über 25%) betragen. Bei der Cost-Income-Ratio hat sie sich hier ein Ziel von unter 65% (bisher unter 70%) gesetzt.

Analysten bewerten die neuen Ziele als wenig überraschend und insbesondere für die einzelnen Geschäftsbereiche als nicht besonders ambitioniert. Positiv wurde die erhöhte Guidance für den Netto-Neugeldzufluss bewertet.  (awp/mc/upd/pg)

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