US-Schluss: Dow Jones legt 0,3% auf 21’865 Punkte zu
New York – Die Investoren an der Wall Street haben am Dienstag trotz des erneuten Raketentest Nordkoreas Ruhe bewahrt. Unterstützung für die Aktien lieferten das sich weiter drehende Übernahmekarussell und positive Konjunktursignale. So war die Verbraucherstimmung in den USA im August besser als erwartet ausgefallen. Nach anfänglichen Verlusten erholten sich die grossen Indizes rasch. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial legte am Ende um 0,26 Prozent auf 21 865,37 Punkte zu. An Europas Börsen waren die Kurse dagegen noch kräftig unter Druck geraten.
Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 0,41 Prozent auf 5862,14 Punkte. Der 500 Werte umfassende S&P 500 schloss 0,08 Prozent höher bei 2446,30 Punkten.
Die Reaktion an den US-Börsen lege den Schluss nahe, «dass sich die Investoren in Europa vor allem um den immer stärkeren Euro sorgen», sagte ein Händler. Zudem habe US-Präsident Donald Trump den nordkoreanischen Raketentest zwar scharf verurteilt, aber keine unmittelbaren Massnahmen angekündigt. Das wiederum könne bedeuten, dass die US-Administration trotz der erneuten Eskalation durch Nordkorea in dem Konflikt weiterhin auf Diplomatie setzen könnte.
Rückenwind gab es auch vom Fusions- und Übernahmekarussell, das sich munter weiter dreht. Laut «Wall Street Journal» könnte United Technologies in Kürze den Flugzeugkabinenausstatter Rockwell Collins übernehmen.
Rockwell-Aktien stiegen daraufhin um mehr als 2 Prozent und United Technologies setzten sich mit einem Plus von knapp 3 Prozent an die Spitze des Dow Jones Index. Die S&P 500 Industriebranche verzeichnete mit 0,65 Prozent den stärksten Anstieg aller Branchen.
Aktien von Nike waren mit einem Abschlag von 1,86 Prozent der grösste Verlierer im Dow Jones. Analyst Jay Sole von Morgan Stanley hatte das Kursziel für die Aktien des Sportartikelherstellers zwar lediglich auf 64 US-Dollar gesenkt und die Einstufung auf «Overweight» belassen. Allerdings stellte der Experte eine Abstufung in Aussicht, sollte sich die überraschende Schwäche auf den nordamerikanischen Märkten für Nike fortsetzen.
Apple-Aktien stiegen auf ein Rekordhoch von 163,12 Dollar. In den vergangenen Wochen hatte der Kurs bereits kräftig zugelegt, angetrieben von der Erwartung einer baldigen Präsentation des neuen iPhone. Am Ende des Handels gewannen Apple noch 0,89 Prozent auf 162,91 Dollar.
Profiteure des nordkoreanischen Raketentests waren Papiere der Goldproduzenten. Die Goldkäufe von Investoren als Ausdruck ihrer Flucht in sichere Anlagen stützten vereinzelte Branchentitel. So gewannen Randgold Resources rund 2 Prozent und Gold Fields etwa 1,6 Prozent hinzu.
Aktien von Best Buy brachen um knapp 12 Prozent ein. Zwar hatte der grösste US-Konsumelektronikhändler die Ziele für 2018 nach oben geschraubt. Unternehmenschef Hubert Joly warnte allerdings davor, den jüngsten Umsatzanstieg fortzuschreiben.
Papiere des Biotech-Unternehmens Acorda Therapeutics brachen um fast ein Viertel ein, nachdem die US-Gesundheitsbehörde FDA einen Zulassungsantrag für das Parkinson-Mittel Inbrija abgelehnt hatte.
Der Euro fiel wieder unter die Marke von 1,20 US-Dollar. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1972 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2048 (Montag: 1,1925) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8300 (0,8386) Euro. Am US-Anleihemarkt kletterten richtungweisende zehnjährige Papiere um 7/32 Punkte auf 101 1/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,13 Prozent. (awp/mc/upd/pg)