Gewerkschaften reagieren auf linken Widerstand gegen Rentenreform
Bern – Ein Teil der linken Basis steht der Reform der Altersvorsorge kritisch gegenüber. Die Gewerkschaften, die die Vorlage unterstützen, warnen jedoch vor der Folgen einer Ablehnung am 24. September.
Vor den Medien in Bern erinnerten ihre Vertreterinnen und Vertreter am Dienstag daran, dass bei einem Nein die Mehrwertsteuer sinken würde. Eine Milliarde Franken wäre für die AHV verloren, heisst es in den schriftlichen Unterlagen des Gewerkschafts-Komitees. Die AHV-Defizite würden rasch steigen, und damit wurde sich auch der Druck für Leistungsabbau und Rentenalter 67 erhöhen.
Die Reform verbessere die Renten für Arbeitnehmende mit tiefen und mittleren Einkommen. Frauen profitieren davon, dass in der obligatorischen beruflichen Vorsorge ein grösserer Teil des Lohns versichert wird. «Trotz höherem Frauenrentenalter ist die Altersvorsorge 2020 für Frauen deshalb positiv», schreiben die Gewerkschaften.
Umstrittene Erhöhung des Frauenrentenalters
Die Erhöhung des Frauenrentenalters auf 65 Jahre ist neben dem tieferen Umwandlungssatz der wichtigste Grund für den linken Widerstand. Westschweizer Gewerkschaften haben mit Unterstützung der JUSO das Referendum gegen die Reform der Altersvorsorge ergriffen. Diese wurde massgeblich von Gewerkschaftsbunds-Präsident Paul Rechsteiner geprägt.
Die Reform sichere die zukünftigen Renten zu einem günstigen Preis, erklärte Rechsteiner gemäss Redetext. Die tieferen Einkommen und die Teilzeitbeschäftigten, unter ihnen viele Frauen, profitierten besonders vom Rentenzuschlag in Verbindung mit der besseren Absicherung in der beruflichen Vorsorge.
Der AHV-Zuschlag von 70 Franken wiederum ist der Grund, weshalb SVP, FDP und die grossen Wirtschaftsverbände die Reform der Altersvorsorge bekämpfen. Gemäss Umfragen liegen die beiden Lager etwa gleichauf, die Befürworter haben zuletzt zugelegt. (awp/mc/ps)