Merck-Chef verlässt wegen Charlottesville Trumps Beratergremium
New York / Bangalore – Der Chef des US-Pharmakonzerns Merck protestiert gegen die Reaktion von Donald Trump auf den Extremistenaufmarsch in Charlottesville vom Wochenende. Er hat ein Beratergremium des Präsidenten verlassen.
Der Afroamerikaner Kenneth Frazier erklärte am Montag auf Twitter, die Führung des Landes müsse «zu unseren grundsätzlichen Ansichten stehen, indem sie Äusserungen von Hass, Fanatismus und eine Überlegenheit bestimmter Gruppen klar zurückweist».
Solches würde dem amerikanischen Ideal zuwider laufen, dass alle Menschen gleich seien. Trump erwiderte kurze Zeit später per Twitter, der Merck-Chef werde dann wohl jetzt mehr Zeit haben, die hohen Arzneimittelpreise zu senken.
Hass und Fanatismus von «vielen Seiten»
Bei einer Demonstration von Rechtsextremisten in Charlottesville waren am Samstag eine Frau getötet und Dutzende weitere Menschen verletzt worden. Trump prangerte anschliessend Hass und Fanatismus von «vielen Seiten» an. Ihm wurde deswegen über Parteigrenzen hinweg vorgeworfen, nicht explizit rechte Gruppen verurteilt zu haben.
In den vergangenen Monaten haben sich bereits mehrere Konzernchefs aus anderen Gründen aus Gremien des Präsidenten zurückgezogen, darunter Elon Musk von Tesla und Disney-Chef Robert Iger. (awp/mc/upd/ps)