Dätwyler wächst dank Division Sealing Solutions

Dätwyler wächst dank Division Sealing Solutions
Dätwyler-CEO Dirk Lambrecht. (Foto: Dätwyler)

Altdorf – Der Industriezulieferer Dätwyler hat im ersten Halbjahr 2017 dank einem guten Marktumfeld in der grösseren Division Sealing Solutions etwas mehr Umsatz erzielt. Wegen Sonderkosten in England ging der Gewinn aber etwas zurück. Für das Gesamtjahr zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich und rechnet mit einem weiterhin freundlichen Umfeld und einem unverminderten Wachstumstempo.

Der Umsatz legte um 3,8% auf 644,5 Mio CHF zu, bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte ergab sich ein Plus von 2,2%. Während der grössere Konzernbereich Sealing Solutions das Wachstumstempo beschleunigte, verzeichnete der Bereich Technical Components einen Umsatzrückgang, wie das in den Bereichen Dichtungslösungen und elektrotechnische Komponenten tätige Unternehmen am Freitag mitteilte.

Der EBIT nahm um 2,0% auf 80,1 Mio CHF ab und die entsprechende Marge um 80 Basispunkte auf 12,4%. Hier sind allerdings Einmalkosten von 6,6 Mio CHF hauptsächlich für den Aufbau des neuen «Enterprise Hub» von Distrelec in Manchester enthalten. Ohne diese hätte sich ein EBIT von 86,7 Mio ergeben sowie eine bereinigte EBIT-Marge von 13,5% und damit leicht über dem Vorjahr. Der Reingewinn reduzierte sich um 5,8% auf 53,3 Mio.

Sealing Solutions wächst…
Der grössere Bereich Sealing Solutions (Dichtungslösungen) erzielte einen Umsatz von 420,2 Mio CHF, was einem Plus auf vergleichbarer Basis von 6,2% entspricht. Gestützt wurde dieses Wachstum unter anderem vom Start der Serienproduktion für neue Komponenten, wie CEO Dirk Lambrecht an einer Telefonkonferenz erklärte. Besonders dynamisch habe sich die Nachfrage nach Dichtungskomponenten für die Automobilindustrie in China und für vorgefüllte Spritzen im Marktsegment Health Care entwickelt. Im Marktsegment Civil Engineering habe der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr wieder deutlich angezogen und im Marktsegment Consumer Goods mache der Nespresso-Auftrag weiterhin Freude, hiess es.

Das Dichtungsgeschäft trug mit 78,6 Mio CHF den Löwenanteil zum Betriebsergebnis bei, die Marge fiel dabei um 20 Basispunkte auf immer noch hohe 18,7% zurück. Eine stärkere Gewinnsteigerung wurde durch höhere Rohmaterialpreise sowie Kosten zur Ankurbelung des Wachstums verhindert.

…Technical Components nicht
Weniger gut lief es im auf Europa fokussierten zweiten Konzernbereich Technical Components, welche wegen der anhaltend schwachen Nachfrage im Business-to-Consumer-Segment einen Umsatzrückgang erlitt. Konkret gingen hier die Verkäufe organisch um 4,1% auf 224,3 Mio CHF zurück. Ein besseres Ergebnis verhinderte die Nachfrageschwäche bei Nedis, der Grosshändlerin für Home/Consumer Electronics. Deswegen wurden bei der Tochtergesellschaft Nedis bereits erste Verbesserungs- und Sparmassnahmen eingeleitet, wobei gleich die gesamte Strategie von Nedis auf den Prüfstand gestellt wird. «Ein Verkauf von Nedis steht aber nicht zur Debatte», sagte Lambrecht.

Das Betriebsergebnis von Technical Components ging auf 1,5 Mio von 9,2 Mio im Vorjahr massiv zurück. Die höhere Bruttomarge wurde durch Wertberichtigungen auf Lagerbeständen aufgrund der schwachen Business-to-Consumer-Umsätze aufgehoben. Hier fallen aber auch noch die erwähnten Sonderkosten in England an, ohne welche sich die bereinigte EBIT-Marge auf 3,6% belaufen hätte.

Für das Gesamtjahr 2017 zeigt sich das Unternehmen optimistisch. «Ich bin zuversichtlich, dass wir bei Sealing Solutions das Marktwachstum in allen vier Zielmärkten übertreffen werden», so Lambrecht. Dätwyler geht von einem unverändert freundlichen Marktumfeld aus und präzisiert dabei die Umsatzprognose. Neu wird ein Umsatz zwischen 1,27 und 1,31 Mrd CHF erwartet, bisher lautete die Prognose auf 1,25 bis 1,35 Mrd. Die EBIT-Marge soll im oberen Bereich des Zielbands von 11 bis 14% zu liegen kommen. (awp/mc/pg)

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